23.01.2024 18:01:28 - dpa-AFX: WDH: Kunden naschen trotz Krise gern - Hohe Kosten belasten die Branche

(Im 5. Absatz wurde der Name des BDSI-Vorsitzenden berichtigt: Bastian
Fassin)

KÖLN (dpa-AFX) - Die Lust am Naschen und Knabbern ist den Konsumenten trotz
der schwierigen wirtschaftlichen Lage nicht vergangen. Das geht aus einer Studie
des Marktforschungsunternehmens NielsenIQ hervor, die am Dienstag anlässlich der
bevorstehenden Internationalen Snack- und Süßwarenmesse (ISM) in Köln
veröffentlicht wurde. Diese wurde im Auftrag des Branchenverbandes Sweets Global
Network erstellt.

Der Untersuchung zufolge haben die Verbraucherinnen und Verbraucher in
Europa zwischen November 2022 und November 2023 Rekordausgaben für Süßwaren und
Snacks getätigt. Mit 99 Milliarden Euro waren es 13,6 Prozent mehr als ein Jahr
zuvor. Auf die Warengruppe entfällt damit ein Anteil von mehr als zehn Prozent
von allen Konsumgütern.

Die Unterschiede zwischen den EU-Ländern sind groß. In Polen stiegen die
Preise innerhalb des Jahres um 19 Prozent, in Deutschland um 12,9 Prozent, in
Russland um 9,9 Prozent. Der Absatz ist demnach trotz der starken
Preissteigerungen nicht gesunken. So ist das Verkaufsvolumen laut NielsenIQ um
0,7 Prozent auf 10,1 Millionen Tonnen gestiegen. Während andere
Konsumgüter-Branchen infolge der Kaufzurückhaltung vieler Verbraucher zuletzt
mit erheblichen Einbußen zu kämpfen hatten, wurden Süßwaren der Studie zufolge
stark nachgefragt und haben sich als krisenresistent erwiesen.

Drastisch gestiegene Rohstoffpreise

Dennoch spürt die deutsche Süßwarenindustrie die Auswirkungen der
wirtschaftlichen Entwicklung und der Inflation. Hinter der Branche liege ein
schwieriges Jahr, sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutschen
Süßwarenindustrie (BDSI), Bastian Fassin. Die mehr als 200 Süßwarenunternehmen,
die etwa 60 000 Mitarbeiter beschäftigen, verzeichneten 2023 demnach
inflationsbedingt zwar ein Umsatzplus.

Drastische Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Energie, Personal und Logistik sowie bürokratischen Anforderungen nähmen der Branche aber "die Luft zum Atmen",
so Fassin. Er forderte die Bundesregierung auf, die Wettbewerbsfähigkeit der
Unternehmen zu verbessern. Andernfalls drohe eine Marktbereinigung und eine
Abwanderung von Produktionsstätten. Erstmals seit Jahren verzeichnete der BDSI
2023 ein Minus (-1 Prozent) bei der Menge der exportierten Süßwaren.

Der Branche machen vor allem die zuletzt weiter gestiegenen Kosten zu
schaffen. EU-Zucker war im vergangenen Jahr 72 Prozent teurer als 2022,
Kakaobutter legte um 52 Prozent zu, Kakao um 43 Prozent, Stärke um 42 Prozent.
Auch 2024 erwartet die Branche deshalb kein leichtes Jahr. Immerhin ein wenig
Hoffnung macht jedoch das veränderte Konsumverhalten. "Die Verbraucher setzen
sich mit Ernährung und Nachhaltigkeit viel intensiver auseinander als vor 20
oder 30 Jahren. Das ermöglicht uns ein neues Feld an Produkten", so Fassin.

Der Trend geht zum gesunden und nachhaltigen Snacken mit natürlichen
Zutaten, ohne Zusatzstoffe, ohne oder mit wenig Zucker. Die Hersteller setzen
verstärkt auf Frucht- und Gemüsesnacks, Energieriegel und andere Produkte, die
feste Mahlzeiten ersetzen sollen. Fachbesucher können sich davon ab Sonntag in
Köln auf der Internationalen Süßwarenmesse überzeugen.

Rund 1400 Aussteller aus 70 Ländern präsentieren auf 100 000 Quadratmetern
ihr Angebot und viele ausgefallene Neuheiten wie Pilz-Fruchtgummis,
Süßkartoffelpopcorn, Kichererbsen- und Schokoladen-Quinoa-Waffeln,
Marschmallow-Pommes sowie kakaofreie, aus Hafer- und Sonnenblumenkernen
verarbeitete Schokolade. Die Fachmesse in Köln dauert bis zum 31.
Januar./cr/DP/jha
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