17.06.2024 20:59:38 - dpa-AFX: US-Regierung geht gegen Abo-Modell von Adobe vor

WASHINGTON/SAN JOSE (dpa-AFX) - Die US-Regierung wirft dem
Photoshop-Anbieter Adobe vor, Verbraucher in eine Abofalle zu
locken, und zieht deswegen vor Gericht. Im Mittelpunkt der Klage steht die
Gebühr, die Adobe bei vorzeitiger Kündigung eines Jahresabos mit monatlicher
Zahlung verlangt. Dabei werden 50 Prozent des restlichen Vertragswerts fällig.

Adobe weise beim Abo-Abschluss nicht angemessen auf diese Zahlung hin,
sondern verstecke sie im Kleingedruckten sowie in Textboxen und hinter Links,
hieß es in der am Montag eingereichten Klage. Erst beim Kündigungsversuch werde
die Gebühr offensichtlich - und sie halte "Verbraucher in Abonnements gefangen,
die sie nicht mehr wollen". Adobe verstoße mit der Vorgehensweise gegen
US-Gesetze zum Verbraucherschutz.

Adobe konterte, man sei transparent bei den Abo-Bedingungen und biete ein
einfaches Kündigungsverfahren. Das Unternehmen werde die Vorwürfe vor Gericht
entkräften.

Auch in Deutschland kann man bei Adobe einen Jahresvertrag mit monatlicher
Abrechnung nur in den ersten 14 Tagen nach Abschluss kostenlos kündigen. Danach
wird die 50-Prozent-Gebühr fällig.

Adobe begann vor mehr als einem Jahrzehnt den Umstieg vom Verkauf seiner
Kreativ-Software auf ein Abo-Modell. Die Abonnement-Erlöse machen inzwischen
einen Großteil des Geschäfts aus. Das ist auch ein allgemeiner Trend in der
Software-Branche. Allerdings sind die Abos oft monatlich kündbar. Auch Adobe hat
ein solches Modell - es kostet jeden Monat aber deutlich mehr als bei einem
Jahresvertrag./so/DP/ngu
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
ADOBE INC. 871981 Xetra 494,650 26.06.24 16:46:19 +2,000 +0,41% 494,300 494,700 492,200 492,650

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