27.05.2024 15:08:16 - dpa-AFX: Norddeutschland für gemeinsamen Aufbau grüner: Wasserstoffinfrastruktur

BERLIN (dpa-AFX) - Die norddeutschen Länder setzen auf einen gemeinsamen
Aufbau einer grünen Wasserstoffinfrastruktur. "Wir müssen jetzt die
Rahmenbedingungen so gestalten, dass Wasserstofferzeugungsanlagen und Speicher
hier im Norden entstehen und Investitionsentscheidungen auch aus der privaten
Wirtschaft planungssicher gefällt werden können", sagte Schleswig-Holsteins
Energieminister Tobias Goldschmidt (Grüne) am Montag laut einer Mitteilung in
Berlin bei der Veranstaltung "Wasserstoff im Norden: Wir sichern die
Infrastruktur für morgen". Goldschmidt hatte Politikerinnen und Politiker,
Wirtschaftsvertreter und Wissenschaftler aus Bremen, Hamburg,
Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein in die
Landesvertretung in Berlin eingeladen.

"Norddeutschland hat schon heute beste Voraussetzungen für eine
klimaneutrale Wasserstoffwirtschaftsregion", sagte Goldschmidt. Erneuerbare
Energien, innovative Industrieunternehmen, starke Energiewende-Infrastrukturen
sowie die Häfen machten die Küstenregion stark. Niedersachsens
Wirtschaftsstaatssekretär Frank Doods (SPD) betonte die Bedeutung des Nordens
bei der Speicherung von Wasserstoff: "Bereits heute befindet sich ein großer
Teil der Kavernen in Norddeutschland." Bisher für Erdgas genutzt, müssten sie in
den kommenden Jahren auf die Speicherung von Wasserstoff umgerüstet werden. Mit
Blick auf die prognostizierte Verdopplung des Speicherbedarfs sagte Doods: "Bei
diesen Herausforderungen ist es wichtig, dass der Bund jetzt schnellstmöglich
die angekündigte Speicherstrategie vorlegt und dabei die Länder beteiligt."

Bremens Wirtschaftsstaatsrätin Maike Frese verwies auf die potenziell hohe
Zahl an Abnehmern im Norden. Dies sei gut für die Wasserstoffwirtschaft beim
Hochlauf und auch für die Industrie selbst, "weil grüne Energie und grüner
Wasserstoff vor Ort perspektivisch günstige Energiepreise ermöglichen wird".
Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretärin Ines Jesse (SPD) machte sich
gleichzeitig für eine bessere Ost-West-Verknüpfung im Wasserstoffkernnetz sowie
für eine Synchronisierung zwischen dem Netzausbau und EU-Förderprojekten stark.

Hamburgs Wirtschaftsstaatsrat Andreas Rieckhof (SPD) wiederum nahm den Bund
und die EU beim Aufbau seeseitiger Importinfrastrukturen in den Häfen in die
Pflicht: "Über die Terminals in den norddeutschen Häfen werden schließlich nicht
nur Importe von Wasserstoff und Wasserstoffderivaten sowie deren Verteilung nach
ganz Deutschland ermöglicht, sondern auch Wertschöpfungspotenziale für die
gesamte Volkswirtschaft geschaffen."/klm/DP/stw

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