27.06.2024 14:30:35 - dpa-AFX: VERMISCHTES: Wieder Waldbrände in der Arktis - riesige Rauchschwaden

READING (dpa-AFX) - Ausgedehnte Wald- und Flächenbrände in der Arktis-Region
haben in den vergangenen Wochen zu gewaltiger Rauchentwicklung geführt. Die
meisten Brände wüteten im Nordosten Russlands, wo schon im Sommer 2021 extrem
viel Wald und Steppe zerstört worden waren, wie der
Copernicus-Atmosphärenüberwachungsdienst (CAMS) der Europäischen Union am
Donnerstag mitteilte.

Der Ausstoß an Treibhausgasen wie CO2 und Methan durch die Brände erreichte
demnach den dritthöchsten Juni-Wert der vergangenen zwei Jahrzehnte in der
Arktis. Nur die verheerenden Waldbrände in den Jahren 2019 und 2020 sorgten
demnach innerhalb des nördlichen Polarkreises für noch mehr Emissionen.

Als Gründe für die große Ausdehnung nennt CAMS viel höhere Temperaturen und
weniger Niederschläge als gewöhnlich in der betroffenen Region, einem Teil der
russischen Republik Sacha. Copernicus-Daten zeigen dort bis zu sieben Grad mehr
im Vergleich zum langjährigen Mittel (1991 bis 2020) und große Trockenheit.

Arktis erwärmt sich schneller als der Rest

Der Klimawandel verschärft die Waldbrandgefahr erheblich, wie Forschende
gerade in einer aktuellen Studie feststellten. "Die Arktis erwärmt sich deutlich
schneller als der gesamte Planet. Infolgedessen werden die Bedingungen in hohen
nördlichen Breitengraden anfälliger für Waldbrände", erklärte
CAMS-Wissenschaftler Mark Parrington. Das gelte auch für Kanada, wo 2023 große
Brände tobten.

Gail Whiteman von der University of Exeter erklärte, die zunehmenden
Waldbrände seien ein klares Warnsignal. "Was in der Arktis passiert, bleibt
nicht dort - die Veränderungen in der Arktis verstärken die globalen Risiken für
uns alle." Der Rauch verringert die Luftqualität und kann, wenn er sich auf
Schnee und Eis ablagert, diese schneller schmelzen lassen. Außerdem verursachen
Waldbrände gewaltige Mengen an klimaschädlichem CO2./dd/DP/tih

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