20.06.2024 12:40:11 - dpa-AFX: dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 20.06.2024 - 12.40 Uhr

ROUNDUP: Schweizer Notenbank SNB senkt Leitzins auf 1,25 Prozent

ZÜRICH - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tut es erneut: Sie senkt den
Leitzins. Der gesunkene Inflationsdruck ermöglicht ihr diesen Schritt.

Norwegen: Notenbank will Leitzins vorerst hoch halten

OSLO - Die Leitzinsen in Norwegen dürften zumindest in diesem Jahr auf hohem Niveau bleiben. Am Donnerstag beließ die Zentralbank nach ihrer geldpolitischen
Sitzung den Leitzins auf 4,5 Prozent, wie die Norges Bank in Oslo bekannt gab.
Analysten hatten mit dieser Entscheidung weitgehend gerechnet. Auf diesem Niveau
liegt der Zins seit Ende vergangenen Jahres, nachdem ihn die Währungshüter wegen
der hohen Inflation schrittweise angehoben hatten.

Ifo-Institut erhöht Wachstumsprognose auf 0,4 Prozent

MÜNCHEN/BERLIN - Das Ifo-Institut hat seine Prognose für das
Wirtschaftswachstum in Deutschland im laufenden Jahr von 0,2 auf 0,4 Prozent
heraufgesetzt. "Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich langsam aus der Krise",
sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Donnerstag in Berlin. Es sei
noch kein Sommermärchen, aber "es entsteht gerade neue Hoffnung". Nächstes Jahr
erwartet das Münchner Institut ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent.

Deutschland: Rückgang der Erzeugerpreise schwächt sich ab

WIESBADEN - In Deutschland sind die Preise auf Herstellerebene im Mai erneut gesunken, allerdings nicht so deutlich wie im Monat zuvor. Im Jahresvergleich
sanken die Produzentenpreise um 2,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am
Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Im Vormonat hatte der Rückgang 3,3 Prozent
betragen. Im Jahr 2022 waren die Erzeugerpreise infolge des Ukraine-Kriegs
zeitweise um fast 40 Prozent gestiegen, danach setzte eine scharfe Gegenbewegung
ein.

Bundesbank: Lichtblicke für deutsche Wirtschaft mehren sich

FRANKFURT - Die Deutsche Bundesbank sieht zunehmend Lichtblicke für die
deutsche Wirtschaft. Die konjunkturelle Erholung setze sich fort, hieß es im am
Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht der Notenbank. Das reale
Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte im zweiten Quartal erneut etwas steigen.
"Während die deutsche Wirtschaft nach wie vor Gegenwind hat, mehren sich die
Lichtblicke", schrieben die Experten. Im ersten Quartal hatte Europas größte
Volkswirtschaft gestützt vom Export und gestiegenen Bauinvestitionen mit einem
Mini-Wachstum von 0,2 Prozent überrascht.

Schweizer Notenbank setzt Projekt für digitales Zentralbankgeld fort

ZÜRICH - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) will ihr Pilotprojekt mit
digitalem Zentralbankgeld (Central Bank Digital Currency CBDC) für mindestens
zwei Jahre fortsetzen. Die SNB sei zuversichtlich, dass schrittweise weitere
Finanzinstitute teilnehmen würden, sagte SNB-Direktor Antoine Martin am
Donnerstag im Rahmen der geldpolitischen Lagebeurteilung.

Streiks: Deutschland international nur im unteren Mittelfeld

DÜSSELDORF - Das Jahr 2023 war in Deutschland stark von Arbeitskämpfen
geprägt, im internationalen Vergleich liegt die Bundesrepublik jedoch weiterhin
im unteren Mittelfeld. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Bilanz
des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der
gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervor. In anderen Ländern ist das
Ausmaß der Streiks demnach größer - so war die Zahl der ausgefallenen
Arbeitstage pro 1000 Beschäftigte im Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre
deutlich höher. Belgien kommt auf 103 Ausfalltage pro Jahr, Frankreich auf 92
(allein im Privatsektor), Finnland auf 90 und Kanada auf 83. In Deutschland sind
es lediglich 18 Tage.

ROUNDUP 2/EU-Deal zu Sanktionen: Berlin verhindert schärfere Russland-Klausel

BRÜSSEL - Die EU-Staaten haben sich nach zähen Verhandlungen um deutsche
Änderungswünsche auf ein 14. Paket mit Russland-Sanktionen verständigt. Mit den
neuen Strafmaßnahmen soll insbesondere gegen die Umgehung von bereits
bestehenden Sanktionen vorgegangen werden. Sie werden allerdings weniger scharf
ausfallen als geplant, da die Bundesregierung von Kanzler Olaf Scholz (SPD)
zugunsten der deutschen Wirtschaft Abschwächungen durchsetzte. Kritiker
befürchten, dass Russlands Rüstungsindustrie deswegen vorerst weiter Zugriff auf
westliche Güter und Technologien haben wird, um Waffen für den Krieg gegen die
Ukraine herzustellen.

ROUNDUP/Weniger Geld für Autobahnen: Verbände warnen vor Verkehrskollaps

BERLIN - Verbände der Bauwirtschaft haben wegen Sparplänen der
Bundesregierung bei Autobahnen vor drastischen Folgen auch für Autofahrer
gewarnt. In einem Appell heißt es: "Sollte die Bundesregierung keine
ausreichenden finanziellen Mittel für den Bundesfernstraßenbau im aktuellen
Verkehrsetat und der mittelfristigen Finanzplanung einstellen, hätte das fatale
Folgen - ein Verkehrskollaps ist zu befürchten." Eine fahrlässige
Investitionspolitik werde dazu führen, dass weitere Brücken gesperrt würden und
das Straßennetz weiter verfalle.

ROUNDUP: Russischer Luftangriff beschädigt Energieversorgung der Ukraine

KIEW/MOSKAU - Ein schwerer russischer Luftangriff hat nach Kiewer Angaben
mehrere Anlagen der Energieversorgung in der Ukraine getroffen. Der staatliche
Energieversorger Ukrenerho berichtete am Donnerstagmorgen von Schäden in den
Gebieten Winnyzja, Dnipropetrowsk, Donezk und Kiew. Das genaue Ausmaß müsse noch
festgestellt werden. Ihrerseits griff die Ukraine Ölanlagen in Russland mit
Drohnen an.

ROUNDUP: Union dringt vor Bund-Länder-Gipfel auf Asylverfahren in Drittstaaten

BERLIN - Vor dem Bund-Länder-Gipfel in Berlin haben die Vorsitzenden von CDU und CSU von der Bundesregierung ein deutlich entschlosseneres Vorgehen gegen
irreguläre Migration gefordert. "Die Bürgerinnen und Bürger erwarten jetzt
konkrete Ergebnisse statt immer neuer Ankündigungen", sagte CDU-Chef Friedrich
Merz den Zeitungen der Funke Mediengruppe. CSU-Chef Markus Söder forderte mehr
Tempo bei der Umsetzung der von Kanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigten
Abschiebung Schwerstkrimineller nach Afghanistan und Syrien. "Anstatt immer nur
dieselben ideologischen Bedenken zu betonen, muss die Bundesaußenministerin
sofort Gespräche mit den Taliban und dem Assad-Regime führen", forderte der
bayerische Ministerpräsident in der "Augsburger Allgemeinen".

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/bgf

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