04.07.2024 13:11:28 - dpa-AFX: Angst vor Angebotsschwemme: Bitcoin unter 58.000 Dollar

BERLIN (dpa-AFX) - Der Bitcoin hat massiv an Wert verloren. Am späten
Mittwochabend lag der Kurs der Digital-Anlage Bitcoin auf der Plattform Bitstamp
noch über der Marke von 60.000 US-Dollar, um dann innerhalb von zwölf Stunden
rund 5 Prozent abzustürzen. Heute Mittag erholte sich der Kurs leicht, lag aber
immer noch unter der Schwelle von 58.000 Dollar.

Analysten führten den Kurseinbruch vor allem auf eine Mitteilung des
Insolvenzverwalters der gescheiterten Kryptobörse Mt.Gox zurück. Er hatte
angekündigt, eine große Anzahl von Bitcoin-Token (BTC) an geschädigte Gläubiger
zu übergeben. Die Geschädigten warten seit Jahren auf eine Erstattung ihrer
Coins.

Nach dem Zusammenbruch der Börse im Jahr 2014 verloren Nutzer insgesamt
850.000 BTC. Davon wurden 142.000 BTC geborgen und sollen nun an ihre Eigentümer
übergeben werden. Der Marktplatz in Tokio war in der frühen Bitcoin-Ära die
weltweit größte Handelsplattform für die digitale Kryptowährung. Ende Februar
2014 meldete Mt.Gox nach einem Hack Insolvenz an und stürzte die Währung damals
in eine erste große Vertrauenskrise.

Überangebot durch Mt.Gox-Gäubiger?

Unklar ist, wie die ehemaligen Mt.Gox-Kunden sich jetzt verhalten werden.
Sollte ein erheblicher Teil von ihnen die geretteten Bitcoin-Bestände
kurzfristig verkaufen wollen, würde dies zu einem Bitcoin-Überangebot auf dem
Markt führen. Die Marktbeobachter von Glassnode verzeichneten bislang allerdings
noch keine größeren BTC-Transfers.

Die Sorge vor einem Bitcoin-Überangebot wird außerdem von der Tatsache
genährt, dass Strafverfolgungsbehörden auf großen BTC-Beständen sitzen, die sie
bei Kriminellen gesichert haben. Allein das Landeskriminalamt Sachsen
beschlagnahmte im Kontext der Ermittlungen gegen die illegale Film-Tauschbörse
Movie2k.to Januar rund 50.000 Bitcoin. Auch das Bundeskriminalamt (BKA) soll
regelmäßig beschlagnahmte BTC-Bestände in klassische Währungen wie Euro oder
Dollar umtauschen.

Die insgesamt schlechte Stimmung am Kryptomarkt steht auch in einem
Zusammenhang mit der US-Zentralbank Federal Reserve. Zurzeit ist unklar, wann
und in welchem Umfang die Fed ihre Geldpolitik lockern könnte. Das Kalkül dabei
ist: Solang die Zinssätze vergleichsweise hoch sind, stehen den Anlegern viele
Optionen offen, ihr Geld gewinnbringend anzulegen. Darunter leidet dann der
Kryptomarkt. Sinken die Zinsen für klassische Anlagen hingegen, erscheinen die
Kryptoinvestments attraktiver./chd/DP/jsl
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
BTC/CHF - Crossrates 52.234,7600 07.07.24 04:57:50 +367,3300 +0,71% 52.210,3500 52.259,1700 - 51.867,4300
BTC/EUR - Crossrates 53.790,2300 07.07.24 04:57:50 +378,2600 +0,71% 53.769,1400 53.811,3300 - 53.411,9700
BTC/USD - Forex vwd 58.331,1700 07.07.24 04:58:14 +445,4950 +0,77% 58.313,6700 58.348,6700 57.883,8450 57.885,6750

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