24.05.2024 07:07:03 - dpa-AFX: Fehler in KI-Überblicken von Google-Suche lassen das Netz lachen

MOUNTAIN VIEW (dpa-AFX) - Seit Google seine Suchmaschine in
den USA auf breiter Front mit KI-Übersichten ergänzt hat, machen im Internet
peinliche bis verstörende Fehler der Software die Runde. So veröffentlichte ein
Nutzer die Empfehlung, den Käse auf einer Pizza mit nicht giftigem Klebstoff zu
befestigen. Bei anderen behauptete die Suchmaschine in den KI-Antworten laut
Screenshots etwa, dass Hunde in der Basketball-Liga NBA und der Football-Liga
NFL gespielt hätten und dass Barack Obama der erste muslimische Präsident der
USA gewesen sei.

Die mit Hilfe Künstlicher Intelligenz erstellten Zusammenfassungen - in den
USA "AI Overviews" genannt - sollen den Nutzern schneller eine direkte Antwort
auf ihre Fragen geben, statt ihnen eine Liste von Weblinks zu präsentieren.
Mehrere Start-ups wollen mit Hilfe von KI-Antworten gegen die Dominanz von
Google bei der Websuche antreten. Der Internet-Konzern schwenkt aber auch selbst
auf diesen Kurs ein. Kurze Antworten auf Fakten-Fragen gab es in der
Suchmaschine über den Links schon lange. Jetzt sind es aber zum Teil Texte mit
mehreren Absätzen.

Die Funktion soll zum Jahresende auch in weiteren Ländern eingeführt werden. Viele Website-Betreiber und Medien machen sich Sorgen, dass Google durch die
KI-Zusammenfassungen weniger Menschen zu ihnen leiten wird und ihr Geschäft
darunter leidet. Google kontert, dass es zu den Quellen für Informationen, die
in den Übersichten landen, sogar mehr Datenverkehr gebe. Wie es dabei dem Rest
geht, blieb aber bisher unklar.

Die breite Einführung der Funktion offenbarte nun aber ein ganz anderes
Problem: Die KI-Software scheint in vielen Fällen seriöse Informationen nicht
von Scherzen oder Satire unterscheiden zu können. So fanden sich als Quellen für
einige besonders alberne Behauptungen Spaß-Posts auf Online-Plattformen oder
Artikel der Satire-Website "The Onion" - wie etwa die Behauptung, dass Geologen
empfehlen, einen kleinen Stein pro Tag zu essen. Eine Google-Sprecherin sagte
dem Technologieblog "The Verge" am Donnerstag, die Fehler gingen "allgemein auf
sehr ungewöhnliche Nachfragen zurück und entsprächen nicht dem, was die meisten
Leute erleben". Diese "vereinzelten Beispiele" würden verwendet, um das Produkt
zu verbessern.

Google musste bereits im Februar Spott im Netz wegen eines KI-Programms über sich ergehen lassen. Die Software Gemini erzeugte Bilder nicht-weißer
Nazi-Soldaten und nicht-weißer amerikanischer Siedler. Google erläuterte, man
habe es versäumt, Ausnahmen für die Fälle zu programmieren, in denen Diversität
definitiv fehl am Platze sei. Danach ließ der Konzern Gemini vorerst keine
Bilder mehr von Menschen generieren./so/DP/jha
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