18.06.2024 10:42:05 - dpa-AFX: 'Verurteilter Straftäter': Biden-Team greift Trump in Werbespot an

WASHINGTON (dpa-AFX) - In einem neuen Wahlwerbespot greift das Wahlkampfteam
von US-Präsident Joe Biden den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald
Trump scharf an. Bei der Wahl im November stünden sich ein "verurteilter
Straftäter, der nur auf sein eigenes Wohl bedacht ist" und ein "Präsident, der
sich für Ihre Familie einsetzt", gegenüber, heißt es in dem am Montag (Ortszeit)
veröffentlichten Video - unterlegt mit Aufnahmen von Trump im Gerichtssaal.

Auch Trumps sogenannter "Mug Shot", das Polizeifoto, das im vergangenen Jahr bei der Anklage unter anderem wegen versuchten Wahlbetrugs im Bundesstaat
Georgia aufgenommen wurde, wird eingeblendet. "Im Gerichtssaal sehen wir Donald
Trump als das, was er ist", heißt es in dem Video weiter: Als Straftäter, der in
34 Fällen verurteilt wurde.

Der Werbespot mit dem Titel "Character Matters" ("Charakter zählt") ist nach Angaben der "New York Times" Teil einer 50-Millionen-Dollar-Kampagne für die
umkämpften Swing States, also all jene Bundesstaaten, die weder Demokraten noch
Republikanern fest zugerechnet werden können. In einer Mitteilung von Trumps
Wahlkampfteam hieß es, das Video zeige erneut, dass es sich bei den Prozessen um
Trump um "Scheinprozesse" handle, die dem Zweck der Wahlbeeinflussung dienten.

Trump war Ende Mai im Prozess um die Verschleierung von
Schweigegeld-Zahlungen an eine Pornodarstellerin in allen 34 Anklagepunkten für
schuldig gesprochen worden. Es ist das erste Mal in der US-Geschichte, dass ein
ehemaliger Präsident wegen einer Straftat verurteilt wurde. Trump droht im
schlimmsten Fall eine Gefängnisstrafe von bis zu vier Jahren. Wahrscheinlicher
ist, dass die Strafe zur Bewährung ausgesetzt oder eine Geldstrafe verhängt
wird. Trumps Anwalt hatte Berufung angekündigt.

Trump wird aller Voraussicht nach bei der Präsidentenwahl im November gegen
den Demokraten und derzeitigen Amtsinhaber Joe Biden (81) antreten. Geschadet
hat die Verurteilung ihm bislang nicht: In nationalen Umfragen liegt er derzeit
knapp vor Biden./alz/DP/mis

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