15.05.2024 12:30:03 - dpa-AFX: dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 15.05.2024. - 12.30 Uhr

EU-Kommission senkt Konjunkturprognose für Deutschland

BRÜSSEL - Die deutsche Wirtschaft wird nach einer Prognose der EU-Kommission in diesem Jahr noch langsamer wachsen als zuletzt erwartet. In einer am Mittwoch
vorgelegten Schätzung der Brüsseler Behörde prognostiziert sie der größten
Volkswirtschaft der EU für 2024 nur noch ein minimales Wachstum von 0,1 Prozent.
Als Gründe werden etwa eine schwache Auslandsnachfrage, ein schleppender
privater Konsum und zu geringe Investitionen genannt. Zuletzt hatte die
Kommission der Bundesrepublik für 2024 ein Wachstum von 0,3 Prozent
vorausgesagt.

Eurozone: Wirtschaft wächst zu Jahresbeginn wieder

LUXEMBURG - Die Wirtschaft der Eurozone ist zum Jahresbeginn wieder
gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im ersten Quartal gegenüber dem
Vorquartal um 0,3 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in
Luxemburg nach einer zweiten Schätzung bekannt gab. Damit wurde, wie von
Volkswirten erwartet, die erste Schätzung bestätigt.

Eurozone: Industrie weitet Produktion erneut aus

LUXEMBURG - Die Industrieunternehmen in der Eurozone haben ihre Herstellung
im März erneut ausgeweitet. Gegenüber dem Vormonat stieg die Gesamtproduktion um
0,6 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Brüssel mitteilte.
Analysten hatten im Schnitt einen Zuwachs um 0,4 Prozent erwartet. Der Anstieg
folgt auf ein Plus von 1,0 Prozent im Februar, das nach neuen Daten sogar etwas
höher ausfällt als bisher bekannt.

IEA: Ölnachfrage fällt schwächer aus als gedacht

PARIS - Die weltweite Nachfrage nach Erdöl entwickelt sich nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) schwächer als bislang gedacht. Die
Nachfrage werde in diesem Jahr voraussichtlich um 1,1 Millionen Barrel je Tag
wachsen, teilte die IEA am Mittwoch in ihrem Monatsbericht mit. Das sind etwa
140 000 Barrel weniger als bisher prognostiziert.

Bundesbank verabschiedet sich von Neubauplänen

FRANKFURT - Sanierung statt Neubau: Die Bundesbank verzichtet entgegen
früherer Planungen auf Büroneubauten am Standort Frankfurt. Statt alle
Beschäftigten auf dem Gelände der Zentrale im Norden der Stadt zusammenzuziehen,
will die Notenbank nun auch die Hauptverwaltung Hessen in der Innenstadt in ihre
Planungen einbeziehen. In welchem Umfang die übrigen Gebäude im Bestand der
Bundesbank in Frankfurt saniert werden, wird derzeit geprüft, wie die Bundesbank
am Mittwoch mitteilte.

Chemiebranche sieht erste Lichtblicke und wird zuversichtlicher für 2024

FRANKFURT - Die krisengeplagte deutsche Chemie- und Pharmaindustrie wird
zuversichtlicher für das laufende Jahr. Es gebe erste Lichtblicke für die
chemisch-pharmazeutische Industrie, teilte der Verband der Chemischen Industrie
(VCI) am Mittwoch in Frankfurt mit. Nach einem enttäuschenden Schlussquartal
legten Produktion und Umsatz im ersten Quartal zu.

ROUNDUP: Grüne kritisieren Debatte um Rente mit 63

BERLIN - Die Grünen im Bundestag haben sich strikt gegen eine Abschaffung
der sogenannten Rente mit 63 gewandt. Die abschlagsfreie Rente nach 45-jähriger
Beitragszahlung abzuschaffen, wäre ein Fehler, sagte der Rentenexperte der
Grünen-Bundestagsfraktion, Markus Kurth, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
"Eine solche Reform würde keineswegs kurzfristig den Haushalt 2025 sanieren,
aber stattdessen zu einem massiven Vertrauensverlust führen", warnte Kurth.

Lindner weist Kanzler-Vorstoß für höheren Mindestlohn zurück

BERLIN - Bundesfinanzminister Christian Lindner hat den Vorstoß von
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns
auf 15 Euro zurückgewiesen. Der FDP-Vorsitzende sagte den Zeitungen der Funke
Mediengruppe (Mittwoch), es sei legitim, dass sich auch der Bundeskanzler als
Wahlkämpfer betätige. "Der Koalitionsvertrag für diese Legislaturperiode regelt
aber klar, dass die Lohnfindung keine Sache der Parteien ist." Auf Dauer würde
es für Arbeitsplätze gefährlich, wenn sich die Politik hier einmische.

Russland meldet abgewehrte Raketenangriffe über annektierter Krim

MOSKAU - Russland hat über einen ukrainischen Raketenangriff auf die
annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim berichtet. Von der eigenen Flugabwehr
seien in der Nacht auf Mittwoch zehn Raketen vom US-Typ ATACMS abgeschossen
worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Morgen mit. Unabhängig
überprüft werden konnte das nicht. Die russische Seite sprach zudem von 17
ukrainischen Drohnen und anderen Geschossen, die über den Grenzregionen
Belgorod, Kursk und Brjansk abgewehrt worden seien.

EU-Spitzenvertreter fordern Zurückziehung von Gesetz in Georgien

BRÜSSEL - Nach der Verabschiedung des umstrittenen Gesetzes zur
Einschränkung des ausländischen Einflusses auf die Zivilgesellschaft in Georgien
haben EU-Spitzenvertreter die Regierung in Tiflis dazu aufgerufen, das Gesetz
zurückzuziehen. In einer Mitteilung des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell und
des zuständigen Kommissars Oliver Varhelyi am Mittwoch hieß es zudem, dass sich
die Verabschiedung des Gesetzes negativ auf die Fortschritte Georgiens auf dem
Weg in die EU auswirke.

Proteste in Georgien gegen 'russisches Gesetz' halten an

TIFLIS - Nach der Verabschiedung eines umstrittenen Gesetzes über eine
verschärfte Rechenschaftspflicht für Nichtregierungsorganisationen halten in
Georgien im Südkaukasus Massenproteste aus der Bevölkerung an. Auch am
Dienstagabend gingen Medienberichten zufolge wieder Tausende Menschen in der
Hauptstadt Tiflis auf die Straßen. Sie sind gegen die neue Regelung, die in
ihren Augen die EU-Perspektive ihres Landes gefährdet. Viele befürchten, dass in
der Ex-Sowjetrepublik damit - ebenso wie im Nachbarland Russland - kritische
Organisationen und Medien mundtot gemacht werden sollen.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema
gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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