12.07.2024 18:07:29 - dpa-AFX: Führender Demokrat aus US-Kongress trifft Biden

WASHINGTON (dpa-AFX) - Der demokratische Minderheitsführer des
US-Repräsentantenhauses, Hakeem Jeffries, hat sich persönlich mit US-Präsident
Joe Biden getroffen und ihm die Sorgen seiner Parteikollegen übermittelt. "In
meinem Gespräch mit Präsident Biden habe ich direkt die ganze Bandbreite an
Erkenntnissen, aufrichtigen Perspektiven und Schlussfolgerungen über den Weg
nach vorn zum Ausdruck gebracht, welche die Fraktion jüngst zusammen geteilt
hat", schrieb Jeffries in einem Brief an die demokratischen Abgeordneten der
Parlamentskammer.

Rund 20 Parlamentarier haben mittlerweile öffentlich den Rückzug Bidens von
der Präsidentschaftskandidatur gefordert. Der 81-Jährige gibt sich aber unbeirrt
und lässt sich keine Selbstzweifel mit Blick auf seine geistige Fitness
anmerken.

Das Gespräch mit Biden habe Donnerstagabend (Ortszeit) stattgefunden, so
Jeffries. Offen war, ob die Unterhaltung nach Bidens Pressekonferenz
stattgefunden hat. Angesichts des straffen Terminplans des 81-Jährigen während
des Nato-Gipfels ist das aber sehr wahrscheinlich. Jeffries schrieb in seinem
Brief weiter, dass die Gespräche mit Parteikollegen, die er vor der Unterhaltung
mit Biden geführt habe, "offen, klarsichtig und umfassend" gewesen seien.
Auffällig ist, dass Jeffries in dem Brief nicht schreibt, dass er Biden
Unterstützung für dessen Präsidentschaftskandidatur zum Ausdruck gebracht habe.

Im November geht es um mehr als das Weiße Haus

Neben dem Präsidentenamt werden bei der Pressekonferenz auch viele Sitze im
Parlament neu vergeben. Das gesamte Repräsentantenhaus wird neu gewählt, im
Senat steht ein Drittel der Sitze zur Wahl. Die Demokraten fürchten, dass die
Republikaner nach der Wahl sowohl beide Kammern im Kongress als auch das Weiße
Haus kontrollieren könnte. Etliche Parlamentarier haben Sorge, dass die fehlende
Unterstützung für Biden auch sie die Wiederwahl kosten könnte.

Bei der Pressekonferenz nach dem Nato-Gipfel machte Biden noch einmal klar,
dass er sich für den "Qualifiziertesten" zum Regieren hält. Offen ist nun, ob
mit Ende des wichtigen Gipfels in der US-Hauptstadt Washington eine Welle neuer
Rückzugsforderungen auf Biden hereinprasseln wird./nau/DP/men

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