25.04.2024 06:28:00 - dpa-AFX: Preisspirale in der Kfz-Versicherung - 20 Prozent teurer

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Autobesitzer in Deutschland müssen für ihre
Kfz-Versicherung mittlerweile deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch vor
einem Jahr. Laut des Kfz-Versicherungsindex von Verivox ist die Autoversicherung
innerhalb der vergangenen zwölf Monate im Schnitt um 20 Prozent teurer geworden
- weit über der allgemeinen Inflationsrate. Wer nach dem Autokauf eine neue
Versicherung abschließt, zahlt im mittleren Preissegment im Schnitt für eine
Haftpflichtpolice 18 Prozent mehr als noch im April 2023, wie Verivox in
Heidelberg mitteilte. Die Teilkaskoversicherung ist demnach 19 Prozent,
Vollkasko-Tarife 21 Prozent teurer als vor einem Jahr. Bei einem reinen Wechsel
der Versicherung ohne Autokauf haben sich die Teil- und Vollkasko-Tarife demnach
sogar noch etwas stärker verteuert.

"Bereits zur Wechselsaison im Oktober und November haben die Kfz-Versicherer ihre Preise kräftig erhöht, um ihre Kosten zu decken", sagte Wolfgang Schütz,
Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich. "Wegen der weiter steigenden
Schadenkosten schreiben die Kfz-Versicherer aber immer noch Verluste." Mehrere
Versicherer hätten im April neue Tarifgenerationen auf den Markt gebracht und
ihre Prämien nochmals verteuert. Die allgemeine Inflationsrate hingegen war im
März auf 2,2 Prozent gesunken, der niedrigste Wert seit fast drei Jahren.

Die Versicherer jedoch leiden unter starken Kostensteigerungen für
Autoreparaturen, die nach Angaben des Gesamtverbands der deutschen
Versicherungswirtschaft (GDV) diesen Teilbereich der Schaden- und
Unfallversicherung in die roten Zahlen getrieben haben. 2023 machten die
deutschen Kfz-Versicherer demnach über drei Milliarden Euro Defizit, für dieses
Jahr prophezeite der GDV Anfang des Monats einen weiteren Verlust von bis zu
zwei Milliarden Euro.

Marktführer bei Autopolicen ist die HUK Coburg, deren Kfz-Sparte allein im
vergangenen Jahr ein Defizit von über einer halben Milliarde Euro einfuhr.
HUK-Vorstandschef Klaus-Jürgen Heitmann wirft den Autoherstellern seit Jahren
vor, die Preise für Ersatzteile weit überdurchschnittlich erhöht zu haben.
Gestiegen sind aber auch die Werkstatt- und sonstige Kosten. Die HUK hatte daher
ihrerseits weitere Tariferhöhungen angekündigt.

Nach Einschätzung von Verivox wird das kein Einzelfall bleiben. "Die
Versicherer werden auch mittelfristig ihre Prämien weiter erhöhen müssen, um
wieder in die Gewinnzone zu rutschen", sagte Schütz./cho/DP/ngu
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
ALLIANZ SE NA O.N. 840400 Frankfurt 296,000 27.09.24 18:03:05 +0,900 +0,30% 295,800 296,200 295,300 295,100
AXA S.A. INH. EO 2,29 855705 Frankfurt 35,540 27.09.24 18:02:23 -0,200 -0,56% 35,470 35,530 35,790 35,740
MUENCH.RUECKVERS.VNA O.N. 843002 Frankfurt 492,600 27.09.24 16:00:04 -1,800 -0,36% 493,400 494,300 493,600 494,400
GENERALI S.P.A. 850312 Frankfurt 25,930 27.09.24 08:05:07 -0,180 -0,69% 26,030 26,150 25,930 26,110
TALANX AG NA O.N. TLX100 Frankfurt 75,650 27.09.24 13:00:05 -0,050 -0,07% 75,250 75,700 75,600 75,700

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH