23.06.2024 14:43:03 - dpa-AFX: SPORT/Trotz Aus in Halle: Zverev reist positiv nach Wimbledon

HALLE/WESTFALEN (dpa-AFX) - Alexander Zverev muss weiter auf seinen ersten
Titel im westfälischen Halle warten, seine Zuversicht vor Wimbledon ist dennoch
gestiegen. "Ich muss noch ein, zwei Dinge besser machen, aber ich sehe meine
Chancen dieses Jahr in Wimbledon viel, viel höher, als ich sie in den letzten
paar Jahren gesehen habe", sagte der Tennis-Olympiasieger nach seiner
Halbfinal-Niederlage bei den Terra Wortmann Open gegen Hubert Hurkacz. Mit 6:7
(2:7), 4:6 musste sich Zverev am Samstag gegen den stark aufschlagenden Polen
geschlagen geben.

Doch der Frust hielt nicht allzu lange an. "Generell glaube ich, dass ich
okay spiele", sagte Zverev, für den es das erste Turnier seit der bitteren
Final-Niederlage bei den French Open gegen den Spanier Carlos Alcaraz zwei
Wochen zuvor war. Danach hatte er ein paar Tage Pause gemacht, um die
Enttäuschung abzuschütteln. Nun will Zverev ab dem 1. Juli in Wimbledon den
nächsten Anlauf auf den ersehnten ersten Grand-Slam-Titel nehmen.

Konkurrenz auch noch nicht in Topform

Die Bilanz auf dem grünen Rasen spricht eher gegen Zverev. Bislang ist der
gebürtige Hamburger im All England Lawn Tennis and Croquet Club nicht über das
Achtelfinale hinausgekommen. Im vergangenen Jahr war im verregneten London sogar
bereits in der dritten Runde gegen die Italiener Matteo Berrettini Schluss.

Doch Zverevs Auftritte in Halle waren sehr solide, trotz der bitteren
Paris-Erfahrung wirkte die deutsche Nummer eins ausgeglichen und gelöst. Und die
Konkurrenz hat bislang in der kurzen Rasen-Saison auch nicht übermäßig geglänzt.
Der Weltranglisten-Erste Jannik Sinner gab auf dem Weg ins Finale von Halle in
drei von vier Partien einen Satz ab, Paris-Champion und
Wimbledon-Titelverteidiger Alcaraz schied im Londoner Queen's Club bereits im
Achtelfinale aus.

Und ob Novak Djokovic in Wimbledon überhaupt an den Start gehen kann, ist
angesichts seiner Knieverletzung nach wie vor fraglich. Es scheint also einiges
möglich für Zverev in Wimbledon, auch wenn Rasen wohl nie sein Lieblingsbelag
werden wird. "Insgesamt ist es schwer einzuschätzen, wie man spielt, vor allem
auf Rasen. Das passiert alles sehr schnell", sagte Zverev nach seiner Niederlage
gegen Hurkacz. "Heute habe ich auch okay gespielt, aber in zwei Sätzen verloren.
Das muss ich mit Blick auf Wimbledon noch besser machen."

Aufschlag macht Mut

Was positiv stimmt ist, dass sich Zverev auf sein Service verlassen kann. In Halle schlug der 27-Jährige sehr gut und konstant auf, was besonders auf Rasen
ein wichtiger Faktor ist. Im Halbfinale gaben sich weder Hurkacz noch Zverev im
ersten Satz bei eigenem Aufschlag eine Blöße, sodass die Entscheidung fast schon
erwartungsgemäß im Tiebreak fallen musste. Dort leistete sich Zverev eine kleine
Schwächephase, die Hurkacz prompt zum Satzgewinn nutzte. Und als Zverev zu
Beginn des zweiten Durchgangs dann erstmals seinen Aufschlag nicht durchbringen
konnte, war die Vorentscheidung gefallen.

Zverev muss damit weiter auf sein drittes Finale und seinen Premieren-Titel
in Halle warten, 2016 und 2017 hatte er sich jeweils im Endspiel geschlagen
geben müssen. Dennoch geht es für Zverev mit einem positiven Gefühl nach
Wimbledon. "Ich freue mich darauf."/lar/DP/he

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