26.05.2024 14:26:15 - dpa-AFX: POLITIK/Aufarbeitungsbeauftragte: Schulen sollen sich mehr mit DDR befassen

ERKNER/BERLIN (dpa-AFX) - Die ostdeutschen Landesbeauftragten für die
Aufarbeitung der SED-Diktatur fordern eine stärkere Auseinandersetzung in den
Schulen mit der DDR-Vergangenheit. Mit einer Resolution, die im
brandenburgischen Erkner am Wochenende unterzeichnet wurde, appellierten sie an
die Kultusminister, sich dafür einzusetzen. Junge Menschen in ganz Deutschland
wüssten immer weniger über die Zeit der DDR und die SED-Diktatur, beklagten die
Aufarbeitungsbeauftragten. "Mythen, Fake Facts und verharmlosende Deutungen
nehmen zu." In der Schule komme die Vermittlung der DDR-Vergangenheit zu kurz.
Der Mauerfall jährt sich am 9. November 2024 zum 35. Mal.

Die Resolution übergab Brandenburgs Aufarbeitungsbeauftragte Maria Nooke am
Sonntag an die Vizepräsidentin der Kultusministerkonferenz, Berlins
Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU). Das Papier wird unterstützt
von der SED-Opferbeauftragten beim Deutschen Bundestag, der Bundesstiftung zur
Aufarbeitung der SED-Diktatur und vom Geschichtslehrerverband.

Die Geschichte der DDR und der deutschen Teilung müsse prüfungsrelevant im
Schulunterricht verankert werden, fordern die Aufarbeitungsbeauftragten. Zudem
sollten Besuche von Gedenkstätten gefördert werden. An den Universitäten sollten
Lehrstühle zur Zeitgeschichte mit dem Schwerpunkt DDR-Vergangenheit eingerichtet
und mehr Seminare dazu angeboten werden, heißt es in der Resolution./mow/DP/he

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH