04.07.2024 06:29:15 - dpa-AFX: Europas Industrie: Für Bestehen müssen Energiepreise runter

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Damit Europas Industrie wettbewerbsfähig bleiben kann,
muss aus Unternehmenssicht der Ausbau erneuerbarer Energien dringend
vorangetrieben werden. Zwar sei eine wettbewerbsfähige Energie- und Klimawende
noch möglich, dafür müsse aber von den EU-Gesetzgebern schnell gehandelt werden,
heißt es von BusinessEurope, dem Dachverband europäischer Industrie- und
Unternehmensverbände.

"Hohe Energiepreise beeinträchtigen weiterhin ernsthaft die globale
Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen und die Industrieproduktion",
sagte Generaldirektor Markus J. Beyrer. Die Sicherung von Energie zu
wettbewerbsfähigen Preisen werde für den Erhalt der industriellen Basis Europas
von zentraler Bedeutung sein.

Eine Studie des Verbands und dem Wirtschaftsberatungsunternehmen Compass
Lexecon kommt den Angaben nach zu dem Schluss, dass Energiepreise in Europa
selbst mit einer unterstützenden EU-Energiepolitik bis 2050 um mindestens 50
Prozent höher sein werden als in den USA, China und Indien. Dies werde für die
europäischen Unternehmen zu einem ernsthaften Wettbewerbsnachteil gegenüber
diesen wichtigen Konkurrenten führen.

Der Verband fordert etwa einen starken Ausbau aller notwendigen
Energiequellen und Infrastrukturen. Das werde die Sicherheit der europäischen
Energiesysteme erhöhen und dazu beitragen, die Gesamtkosten des grünen Übergangs
zu senken, hieß es. "Unsere Studie zeigt zum Beispiel, dass die
Großhandelspreise für Strom um fast 40 Prozent gesenkt werden könnten, wenn die
erneuerbaren Energien an den kostengünstigsten Standorten ausgebaut und die
Hindernisse für ihre Entwicklung beseitigt würden." Es müssten mehr private
Investitionen mobilisiert werden sowie Genehmigungsverfahren beschleunigt und
gestrafft werden./rdz/DP/zb

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