16.07.2024 11:32:36 - dpa-AFX: SPORT/Nicht mehr 96-Chef: Kind verliert vor Bundesgerichtshof

KARLSRUHE (dpa-AFX) - Martin Kind ist nicht mehr Geschäftsführer des
Fußball-Zweitligisten Hannover 96. Der Bundesgerichtshof (BGH) erklärte am
Dienstag in Karlsruhe, dass seine Absetzung durch die Führung des Muttervereins
Hannover 96 e.V. vor zwei Jahren rechtens war.

Als letzte Instanz wies der BGH Kinds Klage gegen die Abberufung zurück. Vor dem Landgericht Hannover und dem Oberlandesgericht Celle hatte sich der 80 Jahre
alte Hörakustik-Unternehmer noch erfolgreich dagegen wehren können. Deren
Entscheidungen hob das höchste deutsche Zivilgericht am Dienstag aber auf.

Folgen für die DFL

Das Urteil hat auch Folgen für die Deutsche Fußball Liga (DFL). Denn mit
Kind ist ein entschiedener Gegner der 50+1-Regel im deutschen Profifußball nicht
mehr in einer verantwortlichen Position.

Als Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter des ausgegliederten
Profifußball-Bereichs von Hannover 96 hatte er zunächst vergeblich versucht,
eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten. Seitdem befürchteten viele Unterstützer
der Regel, er könne diese nur in Deutschland geltende Beschränkung für den
Einfluss externer Investoren vor ein ordentliches Gericht ziehen.

Alle mit dem Fall beschäftigen Gerichte stellten jedoch klar, dass es in
diesem Verfahren nicht um die Wirksamkeit der 50+1-Regel ging, sondern nur um
den jahrelangen Streit zwischen der Kapital- und der Vereinsseite bei Hannover
96.

Dort wurde Kind 1997 zunächst zum Präsidenten gewählt. 1999 gliederte er den Profifußballbereich aus. Mit einer kurzen Unterbrechung von 2005 bis 2006 war
Kind bis zu diesem Jahr stets Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter dieses
Bereichs. Der Mutterverein Hannover 96 e.V. wird aber seit 2019 von Kind-Gegnern
geführt./jml/DP/nas

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH