14.07.2024 11:47:06 - dpa-AFX: Schüsse auf Trump: Suche nach Motiv des Täters beginnt

WASHINGTON (dpa-AFX) - Wieso schießt ein 20-Jähriger auf Ex-Präsident Donald
Trump? Was hat Täter Thomas Matthew Crooks aus dem Bundesstaat Pennsylvania zu
diesem offenbar geplanten Attentat auf den Republikaner motiviert? Ermittler der
Bundespolizei FBI und anderer Sicherheitsbehörden suchen mit Hochdruck nach
Antworten auf diese Frage.

"Sie werden im Prinzip seine Biografie schreiben, sie werden rausfinden, wie in den letzten fünf bis zehn Jahren seine psychische Verfassung war, was er
gemacht hat, was er vorhatte, ob er zur Schule ging", sagte Ermittlungsexperte
Steve Moore im US-Sender CNN. Sie würden auch seine Religion, seine Finanzen und
seine gesamten Online-Aktivitäten und alle weiteren relevanten Aspekte seines
Lebens genau unter die Lupe nehmen, erklärte er weiter.

Zudem dürften Ermittler schnell herausfinden, ob der Schütze seine Waffe
legal erworben hatte und sie aktuell besitzen durfte. Der Erwerb von
Feuerwaffen, inklusive halbautomatischer Waffen und Sturmgewehren, ist in den
USA relativ einfach. Das ist einer der Gründe dafür, dass es in den USA deutlich
mehr Schusswaffenkriminalität gibt.

Das FBI hat den Schützen als 20 Jahre alten Thomas Matthew Crooks aus der
Nähe von Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania identifiziert. Er wurde von
Sicherheitskräften getötet, teilte der für den Schutz des Ex-Präsidenten
zuständige Secret Service mit.

Die "New York Times" und die "Washington Post" berichteten übereinstimmend,
dass der Mann im Wählerverzeichnis als Republikaner registriert war. Es soll
aber mindestens einmal auch an die Demokraten gespendet haben. Der "New York
Times" zufolge soll der junge Mann 2022 im Ort Bethel Park sein Abitur gemacht
haben.

Ermittler dürften nach Ansicht von Experten auch der Frage nachgehen, wie es dem Schützen möglich war, sich unbemerkt in relativer Nähe zu Trump in "erhöhter
Position" außerhalb des Veranstaltungsortes in Stellung zu bringen und von dort
mehrere Schüsse abzufeuern. Der republikanische Präsidentschaftsbewerber und
Ex-Präsident Trump wird vom Secret Service beschützt - die Sicherheitsmaßnahmen
sind allerdings nicht so umfangreich wie bei einem amtierenden Präsidenten.

Dass ein Schütze sich bei einem amtierenden Präsidenten so nahe in Stellung
bringen könnte, scheint angesichts der massiven Sicherheitsmaßnahmen und der
Kontrollen eines weiten Gebiets rund um Veranstaltungsorte
unwahrscheinlich./jbz/DP/he

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