07.07.2024 14:40:09 - dpa-AFX: Sturm 'Beryl' kommt US-Küste immer näher

CORPUS CHRISTI (dpa-AFX) - Der US-Bundesstaat Texas rüstet sich für die nahe
Ankunft des Sturms "Beryl". Für einen etwa 400 Kilometer breiten Küstenstreifen
zwischen Baffin Bay und San Luis Pass besteht Hurrikan-Warnung. Auch wenn sich
der Sturm zuletzt abschwächte, dürfte er nach Einschätzung des
US-Hurrikanzentrums NHC noch einmal Hurrikan-Stärke (mindestens 119 km/h)
erreichen, bevor er am Montagmorgen (Ortszeit) aufs Festland trifft.

Das jüngste Bulletin des NHC (11.00 Uhr MESZ) verortet den Sturm 395
Kilometer südöstlich der Großstadt Corpus Christi, Texas. Mit inneren
Windgeschwindigkeiten von bis zu 95 Kilometern pro Stunde bewegte sich der
Tropensturm mit 19 Kilometern pro Stunde nordwestwärts. Sein Kurs dürft laut NHC
in den nächsten Stunden nordwärts drehen.

"Beryl" hält die Menschen schon seit mehr als einer Woche in Atem, nachdem
er Ende Juni im Atlantik entstanden war. In der Karibik erreichte er zeitweilig
die höchste Hurrikan-Stärke, Kategorie 5, also mehr als 252 Kilometer pro
Stunde. Er rauschte über mehrere Inseln der Kleinen Antillen hinweg, traf an der
Ostküste der mexikanischen Halbinsel Yucatán aufs Festland, um dann durch den
Golf von Mexiko weiterzuziehen.

Im County Refugio an der US-Küste, wo rund 7000 Menschen leben, wurde eine
Evakuierung angeordnet. In mehreren anderen texanischen Countys wurden die
Bewohner aufgerufen, sich freiwillig in Sicherheit zu bringen. Der
kommissarische Gouverneur von Texas, Dan Patrick, rief in 121 Countys den
Notstand aus. Die Meteorologen erwarten viel Regen, Hochwasser und Sturzfluten.
Auch Tornados seien möglich.

Schäden in Mexiko und Verwüstung auf Karibikinseln

In Mexiko entwurzelte "Beryl" Bäume und warf Straßenschilder um. In weiten
Teilen der viel besuchten Urlaubsregion zwischen Tulum und Cancún fiel der Strom
aus.

In der Karibikregion kamen mindestens elf Menschen ums Leben, darunter auch
drei in Venezuela. Auf einigen Eilanden der Inselstaaten Grenada sowie St.
Vincent und die Grenadinen wurden den Regierungen zufolge mehr als 90 Prozent
der Häuser beschädigt oder zerstört. Auf Jamaika waren nach Angaben des
Stromanbieters JPS am Samstag mehr als 250.000 Haushalte noch immer ohne
Elektrizität.

Noch nie war so früh in der atlantischen Hurrikan-Saison, die im Juni
beginnt und ein halbes Jahr dauert, ein derart starker Sturm erfasst worden.
Wärmeres Meereswasser im Zuge des Klimawandels macht starke Wirbelstürme
wahrscheinlicher./nk/DP/he

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