23.05.2024 11:26:13 - dpa-AFX: 2023 wurden in Hamburg so wenige Wohnungen gebaut wie lange nicht

HAMBURG (dpa-AFX) - Im vergangenen Jahr sind in Hamburg rund 6000 Wohnungen
fertig gebaut worden - und damit so wenige wie seit 2012 nicht mehr. Schon der
Vergleich zum Vorjahr fällt drastisch aus: So wurden 35 Prozent weniger
fertiggestellt als 2022, wie das Statistikamt Nord am Donnerstag in Hamburg
mitteilte. Konkret bedeutet das, dass 3235 Wohnungen weniger neu gebaut wurden
als noch im Vorjahr. In den vergangenen zehn Jahren lagen die Zahlen stets
deutlich höher. Zwischen 2018 und 2020 waren jeweils fast oder mehr als 10 000
neue Wohnungen entstanden. Zum Vergleich: 2011 und 2012 waren es jeweils fast
3800.

Die meisten der neuen Wohnungen - exakt 5682 - sind den Angaben zufolge in
neuen Gebäuden entstanden, 317 Wohnungen konnten durch Aus- und Umbau von
bestehender Bausubstanz geschaffen werden. Fast 80 Prozent aller Wohnungen
befinden sich in Mehrfamilienhäusern. Der Anteil von Wohnungen in Ein- und
Zweifamilienhäusern liegt bei fast 16 Prozent. Weitere Wohnungen entstanden in
Wohnheimen und Büro- und Betriebsgebäuden. Rund 2150 der neuen Wohnungen - und
damit etwa 36 Prozent - sind der Stadtentwicklungsbehörde zufolge
Sozialwohnungen

Gleichzeitig sind noch mehr als 20 000 Wohnungen im Bau, wie das
Statistikamt weiter mitteilte. So stand der Neubau von mehr als 9500 Wohnungen
Ende 2023 noch aus, fast 7800 waren schon in Arbeit und für weitere fast 5500
Wohnungen war der Rohbau bereits fertig.

Für Hamburgs Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein sind die Zahlen kein
Grund zum Jubeln, wie sie laut Mitteilung sagte. "Die schwierige Lage der
Bauwirtschaft schlägt sich wie erwartet erstmals auch in Zahlen nieder." Es gebe
trotzdem auch Grund zur Zuversicht, denn der Einbruch sei weniger drastisch
ausgefallen als von vielen erwartet. "Trotz Krise wird weiter gebaut. Das ist
ein gutes Signal und bestätigt uns in unseren jüngsten Anstrengungen, durch
bessere Rahmenbedingungen den Wohnungsbau weiter anzukurbeln." So sollen die
größten Kostentreiber angepasst werden - etwa Baustandards reduziert, Verfahren
beschleunigt und Planung optimiert werden.

Der Blick in die nächsten Jahre bleibt zurückhaltend: So ist die Zahl der
erfassten Baugenehmigungen deutlich gesunken. Es wurden Genehmigungen für 5257
Wohnungen erteilt - und damit fast 43 Prozent weniger als noch 2022./cgl/DP/ngu

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