15.05.2024 07:53:19 - dpa-AFX: ROUNDUP: Thyssenkrupp kämpft weiter mit Konjunkturschwäche und senkt Ausblick

ESSEN (dpa-AFX) - Die Konjunkturschwäche drückt beim Industriekonzern
Thyssenkrupp weiter auf die Geschäfte. Auch im zweiten Quartal
(per Ende März) schrieb das Unternehmen rote Zahlen. Thyssenkrupp macht dafür
vor allem Wertberichtigungen im Anlagevermögen der Werkstoff-Handelssparte sowie
negative Effekte aus der Marktbewertung von CO2-Termingeschäften der Stahlsparte
verantwortlich.

Das Unternehmen senkte am Mittwoch bei der Vorlage der Zahlen erneut seine
Jahresprognosen für Umsatz und Überschuss, hält an der erwarteten Steigerung im
operativen Geschäft aber fest. Das Unternehmen sprach insgesamt von einer
"soliden Geschäftsentwicklung" in einem "herausfordernden Umfeld".

Unterm Strich wies Thyssenkrupp von Januar bis März einen Verlust von 78
Millionen Euro aus (Vorjahreszeitraum: minus 223 Millionen Euro). Das um
Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag bei 184
Millionen Euro nach 205 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Grund für die
Verringerung sei vor allem der Wegfall von positiven Einmaleffekten der
Autozuliefer-Sparte, hieß es. Ohne diese Effekte habe das bereinigte Ebit ein
Plus verzeichnet. Ergebnissteigerungen im Stahl- und Marinegeschäft hätten dazu
beigetragen. Auch Maßnahmen des Effizienzprogramms Apex hätten sich positiv
ausgewirkt.

Vor allem konjunkturbedingte Preis- und Nachfragerückgänge im
Werkstoffhandel und im Stahlgeschäft sorgten im Vergleich zum Vorjahresquartal
für Rückgänge beim Umsatz von 10,1 auf 9,1 Milliarden Euro und bei den
Auftragseingängen von 10,2 auf 8,6 Milliarden Euro.

Thyssenkrupp senkte für Umsatz und Jahresergebnis erneut die Aussichten für
das Gesamtjahr 2023/24. Wegen Mengenrückgängen und geringerer Preise im Stahl-
und Werkstoffhandelsgeschäft wird jetzt ein Umsatz unter Vorjahresniveau
erwartet. Zuvor hatte der Konzern mit einem Wert auf Vorjahresniveau gerechnet.

Beim Jahresüberschuss geht Thyssenkrupp nun von einem Fehlbetrag im
niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich aus. Bislang hatte das
Unternehmen einen ausgeglichenen Wert angenommen. 2022/23 hatte der Verlust
knapp zwei Milliarden Euro betragen. Beim bereinigten Ebit erwartet der Konzern
weiterhin eine Steigerung auf einen Wert im hohen dreistelligen
Millionen-Euro-Bereich nach 703 Millionen Euro im Vorjahr.

"Thyssenkrupp hat sich im 2. Quartal planmäßig entwickelt - und das in einem sich weiterhin eintrübenden Marktumfeld", sagte Vorstandschef Miguel López laut
der Mitteilung. Er sprach von "wichtigen Fortschritten" bei der strategischen
Neuausrichtung des Konzerns und verwies unter anderem auf die Vereinbarung zur
20-Prozent-Beteiligung der EP Corporate Group am Stahlgeschäft und die geplante
Neuaufstellung der Stahlsparte./tob/DP/nas
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
THYSSENKRUPP AG O.N. 750000 Xetra 4,616 03.06.24 17:35:10 +0,090 +1,99% 0,000 0,000 4,576 4,526

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