19.05.2024 14:11:33 - dpa-AFX: Russland blockiert Vermögen von Deutscher Bank
ST. PETERSBURG/FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein Schiedsgericht in St. Petersburg
hat Vermögen mehrerer Banken, darunter der Deutschen Bank und der Commerzbank
, in Russland eingefroren. Die Maßnahme erfolge auf Antrag von
RusChimAllianz, einer Tochtergesellschaft von Gazprom zum Betrieb
eines LNG-Terminals an der Ostsee, die gegen die Deutsche Bank Ansprüche von
238,61 Millionen Euro und gegen die Commerzbank von 94,92 Millionen Euro erhebt.
Das meldete die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass am Samstag. Das
Vermögen sei in Form von Wertpapieren, die der Deutschen Bank und Commerzbank
und anderen Gesellschaften mit deren Beteiligung gehören, sowie in Form von
Immobilien und Geld auf Konten blockiert worden.
Zuvor hatte das Gericht auch Bankkonten und Vermögen der italienischen Bank
Unicredit in Russland eingefroren. Betroffen sind auch weitere
Geldgeber. Hintergrund ist der geplatzte Bau des Terminals aufgrund der
westlichen Sanktionen, für den die Banken mit gebürgt hatten. RusChimAllianz
will von Unicredit 444 Millionen Euro. Eingefroren werden sollen Vermögen im
Wert von 463 Millionen Euro.
Bei der Deutschen Bank hieß es, es bleibe abzuwarten, wie diese Entscheidung
von den russischen Gerichten umgesetzt werde und welche Folgen dies für den
operativen Betrieb des Instituts in Russland habe. "Die Deutsche Bank
sieht sich durch eine Entschädigungsvereinbarung mit einem Kunden
vollständig abgesichert", wurde zugleich in Frankfurt/Main betont. Die Deutsche
Bank habe eine Rückstellung von rund 260 Millionen Euro und einen entsprechenden
Vermögensgegenstand aus Erstattungen im Rahmen der Entschädigungsvereinbarung
erfasst.
Unicredit ist nach der Raiffeisenbank die größte noch aktive Auslandsbank in
Russland und gehört nach ihrem Bilanzvermögen zu den größten 20 Banken im Land.
RusChimAllianz hatte 2021 mit dem deutschen Industriekonzern Linde
und dem Bauunternehmen Renaissance Heavy Industries einen Vertrag
über den Bau der Anlage geschlossen. Dafür habe RusChimAllianz einen Vorschuss
an Linde gezahlt, hieß es. Nach dem von Kremlchef Wladimir Putin begonnenen
Angriffskrieg gegen die Ukraine verhängte der Westen Sanktionen. Linde hat den
Angaben nach seinen Auftraggeber über den Stopp der Arbeiten informiert.
Die Banken, die als Bürgen für das Geschäft aufgetreten waren, zogen wegen
der Sanktionen ebenfalls ihre Garantien zurück. Neben der Deutschen Bank und
Unicredit wurden vor dem Schiedsgericht in St. Petersburg auch die Commerzbank,
die Bayerische Landesbank und die Landesbank Baden-Württemberg verklagt. Im
Gegensatz zu Unicredit waren die Unternehmen aber nicht mit größeren Filialen in
Russland aktiv. Deutsche Unternehmen haben durch die Sanktionen Milliarden an
Investitionen in Russland verloren./bal/DP/he
|
Name |
WKN |
Börse |
Kurs |
Datum/Zeit |
Diff. |
Diff. % |
Geld |
Brief |
Erster |
Schluss |
|
Deutsche Bank Aktiengesellscha |
514000 |
NYSE |
17,120 |
04.11.24 22:00:10 |
+0,070 |
+0,41% |
16,650 |
17,350 |
17,220 |
17,050 |
|
COMMERZBANK AG |
CBK100 |
Xetra |
16,415 |
04.11.24 17:35:21 |
+0,065 |
+0,40% |
0,000 |
0,000 |
16,350 |
16,350 |
|
UNICREDIT |
A2DJV6 |
Xetra |
42,260 |
04.11.24 17:35:53 |
+0,160 |
+0,38% |
0,000 |
0,000 |
42,410 |
42,100 |
|
Linde plc |
A3D7VW |
NASDAQ |
458,320 |
04.11.24 22:00:10 |
+1,010 |
+0,22% |
458,600 |
463,000 |
456,510 |
457,310 |