28.06.2024 10:16:39 - dpa-AFX: ROUNDUP: Zahl der Arbeitslosen im Juni leicht gestiegen

NÜRNBERG (dpa-AFX) - Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juni im
Vergleich zum Vormonat um 4000 auf 2,727 Millionen gestiegen. Im Vergleich zum
Vorjahresmonat bedeute dies einen Anstieg um 172 000 Personen, teilte die
Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Nürnberg mit. Die Arbeitslosenquote lag
im Juni demnach unverändert zu Mai bei 5,8 Prozent.

Normalerweise sinkt die Arbeitslosigkeit im Juni, bedingt durch saisonale
Effekte. In den vergangenen Jahren hatten allerdings Sondereffekte wie die
Corona-Pandemie und die Aufnahme ukrainischer Kriegsflüchtlinge in der Statistik
zu Sondereffekten geführt. Der Anstieg in diesem Jahr wird dagegen fast
ausschließlich auf konjunkturelle Ursachen zurückgeführt.

"Die Schwäche am Arbeitsmarkt hält weiter an", sagte die
Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, Andrea Nahles. "Arbeitslosigkeit und
Unterbeschäftigung nahmen im Juni saisonbereinigt spürbar zu. Die Unternehmen
sind weiter zurückhaltend bei der Suche nach neuem Personal", betonte Nahles.

So ging auch die Zahl der gemeldeten offenen Arbeitsstellen weiter zurück.
Im Juni lagen der Bundesagentur 701 000 freie Stellen vor, 69 000 weniger als
ein Jahr zuvor.

In einem Anstieg der Kurzarbeit drückt sich die Konjunkturschwäche
allerdings derzeit noch nicht aus. Vom 1. bis 24. Juni stellten Betriebe
Anzeigen auf Kurzarbeit für 42 000 Personen - etwa das gleiche Niveau wie im
Vormonat. Ob die Kurzarbeit auch in Anspruch genommen wird, ist nicht klar.
Daten für tatsächlich in Anspruch genommenes Kurzarbeitergeld liegen bis April
2024 vor. In diesem Monat wurde Kurzarbeitergeld für 242 000 Menschen gezahlt,
nach 223 000 im März.

Etwas besser in Schwung ist derzeit dagegen der Ausbildungsmarkt. Die Zahl
der Bewerber um Lehrstellen liege mit 383 000 um 9000 höher als vor einem Jahr.
Von ihnen hatten im Juni noch 154 000 junge Leute weder eine Lehrstelle noch
eine Alternative dazu gefunden. Gleichzeitig waren 480 000 Ausbildungsplätze
gemeldet worden, 21 000 weniger als vor einem Jahr./dm/DP/bgf

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