14.06.2024 14:46:11 - dpa-AFX: Aktien Frankfurt: Anleger machen Kasse - Dax zeitweise unter 18 000 Punkten

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat zum Wochenausklang an
seine deutlichen Vortagesverluste angeknüpft. Der zunächst noch recht stabile
Dax bröckelte angesichts schwacher Indikationen für die US-Börsen
weiter ab und fiel zeitweise sogar unter die Marke von 18 000 Punkten auf den
tiefsten Stand seit sechs Wochen. Zuletzt notierte der Leitindex 1,16 Prozent im
Minus bei 18 053,87 Punkten und steuert damit auf einen Wochenverlust von mehr
als zweieinhalb Prozent zu.

Der MDax mit den mittelgroßen Werten fiel am Freitag zuletzt
um 1,02 Prozent auf 25 808,93 Zähler. Für den EuroStoxx 50 als
Leitindex für die Eurozone ging es um rund 1,7 Prozent nach unten.

Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets sieht den Dax
technisch angeschlagen. Viele Anleger nützten dies als willkommene Gelegenheit,
weitere Gewinne mitzunehmen. "Aktuell ist die Chance für eine erfolgreiche
Vorrunde der deutschen Fußball-Nationalmannschaft höher als für einen positiven
Stimmungsumschwung an der Frankfurter Börse", urteilte der Experte mit Verweis
auf die an diesem Freitag beginnende Europameisterschaft.

Neben der politischen Unsicherheit in Frankreich und der Diskussion über
einen Zollstreit mit China hält auch die Zurückhaltung der US-Notenbank Fed mit
Blick auf Zinssenkungen derzeit die Anleger davon ab, Risiken einzugehen. Nehme
man die bereits wieder erloschene Zinsfantasie in Europa und die geopolitischen
Krisenherde hinzu, "gibt es derzeit nicht wirklich einen triftigen Grund, Aktien
zu kaufen", betonte Molnar.

Über die Aktien von Rheinmetall und andere deutsche
Rüstungswerte schwappte wieder einmal eine Welle von Gewinnmitnahmen. Bis zu
neun Prozent verlor der Rheinmetall-Kurs zwischenzeitlich. Zuletzt relativierte
sich der Kursverlust zwar wieder etwas auf 4,9 Prozent. Hensoldt-Papiere
setzten die jüngste Korrektur mit minus 2,1 Prozent fort. Bei
Renk betrug das Minus zuletzt 1,7 Prozent nach einem
Spitzen-Tagesverlust von neun Prozent.

Die Aktien von Thyssenkrupp zeigten sich mit plus 0,8 Prozent etwas erholt vom Fall auf ein Dreieinhalbjahrestief am Vortag. Laut einem
Bericht der Nachrichtenagentur Reuters verstärkt der US-Investor Carlyle
seine Bemühungen um die Rüstungstochter Thyssenkrupp Marine
Systems (TKMS). Demnach könnte Carlyle die Mehrheit an TKMS erwerben und die
deutsche Staatsbank KfW eine Sperrminorität. Thyssenkrupp würde dann nur noch
eine Minderheitsbeteiligung halten.

Das Hightech-Unternehmen Kontron will eigene Aktien im Wert
von bis zu 10 Millionen Euro zurückkaufen. Die aktuelle Bewertung der Aktien
stellt aus Sicht des Vorstands ein "sehr attraktives Niveau" dar, außerdem sei
die Liquiditätslage "hervorragend". Die Aktien stiegen nach der Ankündigung um
2,4 Prozent.

Die Papiere der Volkswagen-Lkw-Tochter Traton
werden an diesem Freitag mit einem Dividendenabschlag gehandelt und bewegten
sich deshalb optisch deutlich im Minus.

Am Devisenmarkt fiel der Euro unter die Marke von 1,07
US-Dollar und notierte zuletzt bei 1,0681 Dollar. Die Europäische Zentralbank
(EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0784 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 2,61 Prozent am Vortag auf 2,44
Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,91 Prozent auf 125,31
Punkte. Der Bund-Future gewann 0,80 Prozent auf 132,90
Zähler./edh/mis

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
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DAX ® 846900 Xetra 18.117,85 18.06.24 14:52:27 +49,64 +0,27% - - 18.073,44 18.068,21
E-STOXX 50 ® 965814 STOXX Ltd. 4.904,83 18.06.24 14:52:15 +24,41 +0,50% 0,000 - 4.898,33 4.880,42

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