07.02.2024 13:56:20 - dpa-AFX: Dickes Minus bei Carlsberg durch Russland-Aus
KOPENHAGEN (dpa-AFX) - Der Rückzug aus dem russischen Brauereigeschäft und
der anschließende Verlust des dortigen Betriebs durch ein Dekret von Kremlchef
Wladimir Putin hat dem dänischen Konzern Carlsberg einen
Milliardenverlust beschert. Der Umsatz stieg 2023 zwar im Jahresvergleich von
70,3 Milliarden auf 73,6 Milliarden Kronen (9,9 Mrd Euro), wie aus dem am
Mittwoch veröffentlichten Jahresbericht hervorgeht. Die Aufgabe des russischen
Geschäftsbereiches riss jedoch ein Loch in die Bilanz, womit unter dem Strich
ein Verlust von 40,8 Milliarden Kronen (5,5 Mrd. Euro) stand. Das Unternehmen
verbuchte hohe Abschreibungen.
Carlsberg zählt zu den größten Braukonzernen der Welt. Das Unternehmen hatte
bereits im März 2022 kurz nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine
angekündigt, sich komplett aus Russland zurückziehen und sein dortiges Geschäft
rund um die Baltika-Brauereien verkaufen zu wollen. Im Sommer 2023 verkündete
Carlsberg, einen Käufer gefunden zu haben. Doch kurze Zeit später unterzeichnete
Putin ein Dekret, das die Brauereien ohne Wissen oder Zustimmung der Dänen
verstaatlichte. Baltika gilt als größter Brauer Russlands.
Carlsbergs Absatz ging 2023 in verschiedenen Teilen Europas zurück, stieg
aber in Asien um etwa 4 Prozent. Insgesamt verzeichnete der Konzern ein
Umsatzwachstum von 4,7 Prozent. Langfristig rechnet das Unternehmen mit einem
jährlichen Umsatzwachstum von 4 bis 6 Prozent./mee/DP/jha