10.06.2024 18:00:47 - dpa-AFX: Aktien Wien Schluss: Bankenwerte grenzen Verluste ein

WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist am Montag nach den Europawahlen mit
leichten Verlusten aus dem Handel gegangen, nachdem sie ursprünglich klar tiefer
gestartet war. Marktbeobachter hoben den Rechtsruck im Parlament und die damit
einhergehenden Unsicherheiten für die Europäische Union hervor.

Der ATX verlor 0,17 Prozent auf 3652,33 Einheiten. Der ATX
Prime sank um 0,19 Prozent auf 1830,91 Zähler.

Nachdem Marine Le Pen in Frankreich mit ihrer europakritischen Rassemblement National am Sonntag die meisten Stimmen einfangen konnte, rief Präsident
Emmanuel Macron Neuwahlen für die Nationalversammlung aus. Er hofft damit wohl,
seine Mehrheit in der Parlamentskammer auszubauen, kommentierte der JPMorgan
-Experte Raphael Brun-Aguerre diese Flucht nach vorn. "Doch diese
Mehrheit zu erreichen, dürfte nicht einfach werden, denn Macrons Partei wirkt
geschwächt", so der Analyst.

Aber auch die deutsche Ampelkoalition sah sich angesichts des Resultates in
Deutschland zunehmend unter Druck geraten. Dort hatten zwar nicht die
Rechtspopulisten die Nase vorn, allerdings die Konservativen (CDU/CSU).

Unter den Einzelwerten am heimischen Aktienmarkt holten die ursprünglich
klar tiefer gehandelten Bankenwerte etwas auf. So gingen Erste Group
und Raiffeisen mit minus 0,7 Prozent bzw. 0,8 Prozent aus dem
Handel. Beide Anteile hatten zeitweise mehr als ein Prozent abgegeben.

Beim Verbund wurden Abgaben von 0,5 Prozent registriert. Die
Strompreiserhöhung der Verbundgesellschaft vom März 2023 war unzulässig und
damit unwirksam, urteilte das Handelsgericht Wien. Verbund-Kunden dürften daher
auf Rückzahlungen hoffen, schreibt der Verbraucherschutzverein (VSV), auf dessen
Betreiben das Verfahren lief, in einer Aussendung.

Semperit verloren indes 1,7 Prozent. Der Gummi- und Kautschukkonzern braucht wieder einen neuen Chef. Vorstandsvorsitzender Karl Haider werde seinen bis 31.
März 2025 laufenden Vertrag nicht verlängern, teilte das Unternehmen mit.

Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) erhöhten sich indes um
zwei Prozent auf 37,85 Euro. Die Analysten der Wiener Privatbank haben ihren
fairen Wert für die SBO-Papiere von 67,9 Euro auf 63,4 Euro leicht nach unten
revidiert. Das "Kaufen"-Votum für die Titel des niederösterreichischen
Ölfeldausrüsters wurde vom zuständigen Experten Nicolas Kneip gleichzeitig
bestätigt.

Zu beachten ist am Montag darüber hinaus die ex-Dividende gehandelte Aktie
der Flughafen Wien Gruppe. Sie sank um 0,4 Prozent bzw. 0,2 Euro auf 49,10 Euro.
Die Dividende wurde bei 1,32 Euro festgelegt, womit die Aktie bereinigt um die
Ausschüttung um 2,3 Prozent höher schloss.

Stärkster Wert waren FACC. Der Anteilsschein des Flugzeugzulieferers
kletterte um 4,1 Prozent. Marinomed sanken indes um satte 3,4
Prozent./sto/ste/APA/ngu
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
ATX AUSTRIAN TRADED EUR 969191 Wien 3.630,81 20.06.24 17:50:01 +34,91 +0,97% - - 3.596,07 3.630,81

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