12.06.2024 13:00:17 - dpa-AFX: AKTIEN IM FOKUS: Autowerte unter Druck wegen China-Zöllen und Stabilus-Signalen

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Aktien deutscher Autobauer haben am Mittwoch
unter der Angst vor einem Zollstreit mit China sowie negativen Signalen des
Autozulieferers Stabilus gelitten. Dessen Aktien brachen um 15
Prozent ein, nachdem das Unternehmen den Ausblick gesenkt hatte. Die Senkung
wurde am Markt skeptisch mit Blick auf die globale Pkw-Produktion bewertet.
Besonders maßgeblich für die Kurse der Branche waren aber Nachrichten zu den
bereits erwarteten EU-Zöllen auf Importe von chinesischen Elektroautos.

Die Papiere der Porsche AG sowie von BMW ,
Mercedes-Benz und Volkswagen hatten im Laufe des
Vormittags schon mit bis zu vier Prozent unter Druck gestanden, reduzierten
zuletzt aber ihre Verluste.

Laut Plänen der EU-Kommission sollen ab Juli je nach Marke bis zu 38 Prozent Zoll auf Importe von chinesischen Elektroautos erhoben werden. Ob diese
tatsächlich gezahlt werden müssen, hängt den Angaben zufolge davon ab, ob mit
China eine andere Lösung gefunden werden kann.

Zuletzt reduzierten die Porsche-AG-Titel ihren Abschlag auf 2,2 Prozent,
während es für BMW, Volkswagen und Mercedes-Benz zwischen 1,1 und 1,9 Prozent
bergab ging. Anleger hatten sich jüngst vermehrt Sorgen gemacht, dass die Zölle
zu einer Reaktion Chinas und damit zu einem eskalierenden Handelsstreit führen
könnten.

Tom Narayan vom Analysehaus RBC sagte in einer ersten Reaktion, er
argumentierte schon seit langem, dass es für die EU politisch schwierig sei,
hohe Zölle auf chinesische Importe zu erheben. Denn insbesondere die deutschen
Autobauer seien stark vom chinesischen Endmarkt abhängig. Er ergänzte, dass
Vergeltungsmaßnahmen die europäischen Anbieter auch wegen deren Abhängigkeit von
chinesischer Batterietechnologie beeinträchtigen könnten.

Diese Faktoren sind laut Narayan eine Erklärung dafür, dass die Zölle viel
niedriger ausfallen als die durch die USA erhobenen 100 Prozent. Vor allem
deutsche Autobauer könnten seiner Einschätzung nach negativ betroffen sein, weil
sie stärker auf Premium-Fahrzeuge fokussiert seien. Als mildernden Faktor sieht
der Experte jedoch, dass diese einen großen Teil der in China verkauften
Fahrzeuge vor Ort produzierten.

Der Gasdruckfeder-Zulieferer Stabilus kappte seinen Ausblick wegen einer
ausbleibenden Erholung. "Eine klare Enttäuschung" nannte dies Bernstein-Analyst
Stephen Reitman. Denn eigentlich sei das Management für seine Verlässlichkeit
bekannt. Er sieht in der Nachricht eine Warnung, dass die Verbesserungen, die
sich viele in der Autozulieferbranche erhofften, am Ende vielleicht nicht
eintreten würden. Stabilus sei scheinbar für die gesamte globale Pkw-Produktion
skeptisch, schrieb Analyst Marc-Rene Tonn von Warburg Research./tih/gl/mis



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MERCEDES-BENZ GRP NA O.N. 710000 Frankfurt 55,110 20.09.24 20:15:41 -0,900 -1,61% 0,000 0,000 55,210 55,110
VOLKSWAGEN AG VZO O.N. 766403 Frankfurt 90,800 20.09.24 17:30:40 -1,880 -2,03% 0,000 0,000 92,100 90,800
STABILUS SE INH. O.N. STAB1L Frankfurt 38,650 20.09.24 08:08:43 +1,800 +4,88% 0,000 0,000 38,650 38,650
DR.ING.H.C.F.PORSCHE VZO PAG911 Frankfurt 65,400 20.09.24 21:41:06 -3,740 -5,41% 0,000 0,000 67,300 65,400

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