20.06.2024 08:28:37 - dpa-AFX: Umfrage: Jeder Vierte schaut kein klassisches TV mehr

BERLIN (dpa-AFX) - Jeder Vierte in Deutschland hat sich laut einer Umfrage
vom klassischen Fernsehen verabschiedet. Das geht aus der Studie "Screens in
Motion" des Burda-Verlags hervor. Auf die Frage, ob man wenigstens einmal im
Monat das lineare TV einschaltet, antworteten in diesem Jahr nur noch 72 Prozent
mit Ja. Im Jahr 2023 waren es noch 80 Prozent gewesen.

"Das ist gewaltig und vor allem ist da jetzt auch kurzfristig noch einmal
der Rückgang um 8 Prozentpunkte", verdeutlichte die Verantwortliche der "Screens
in Motion"-Studie, Marion Sperlich, im Interview der Deutschen Presse-Agentur in
Berlin. Die Studie ist als repräsentativ zu werten für die Bevölkerung ab 14
Jahren mit Onlinezugang in Deutschland.

Der Bildschirmkonsum an sich ist allerdings noch immer recht hoch. 84
Prozent gaben in der Befragung an, dass sie Streaming, Mediatheken und/oder
Pay-TV-Angebote nutzen.

Eine "erstaunliche Verschiebung" stellten die Marktforscher bei den
Antworten fest, wo sich die Menschen über aktuelle Themen wie Politik,
Wirtschaft und Weltgeschehen informieren, sagte Sperlich. "Öffentlich-rechtliche
TV-Sender sind insgesamt für alle Befragten (...) Hauptquelle für Informationen
zu aktuellen Ereignissen. Das ist aber stark rückläufig, von 56 Prozent auf 46
Prozent in nur zwei Jahren. Auch eine wichtige andere Quelle - der Austausch im
Familien- und Freundeskreis - ist bei der Fragestellung rückläufig. Wenn wir
aber noch mal in die Altersgruppen gucken, fällt es massiv unterschiedlich aus."

Bei den Befragten ab 50 Jahren seien öffentlich-rechtliche TV-Sender mit 65
Prozent Hauptquelle, so die Expertin, die als Head of Research Market Media
Insights im Burda-Verlag tätig ist. "Bei den ganz Jungen im Alter bis 29 Jahre
sind es so 25 Prozent. Die steuern mit Blick auf aktuelle Informationen deutlich
häufiger Social Media an. Das sind Facebook, aber auch Instagram und Tiktok. Bei
der Bewegtbildnutzung auf Facebook sind die Älteren mittlerweile häufiger
vertreten als die ganz Jungen, die sind tatsächlich eher bei Instagram, Tiktok
oder auch Pinterest."/bok/DP/tih
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