06.08.2024 15:27:53 - dpa-AFX: AUSBLICK: Gewinnrückgang bei RWE erwartet - Jahresziele bleiben im Fokus

ESSEN (dpa-AFX) - Der Energiekonzern RWE legt am Mittwoch
nächster Woche (14. August) seine Zahlen für das abgelaufene zweite Quartal vor.

DAS ERWARTET DER KONZERN

Das sich weiter normalisierende Marktumfeld sorgt bei RWE für sinkende
Gewinne. Im Vorjahreszeitraum hatten die in Folge des Ukraine-Kriegs gestiegenen
Strompreise bei dem Essener Dax -Konzern für hohe Margen gesorgt -
sowohl in der Erzeugung, als auch im Handel mit Energie. Weil die Preise Anfang
des Jahres aber sogar stärker zurückgingen, als gedacht, stapelte der
RWE-Vorstand im Januar etwas tiefer als noch beim Kapitalmarkttag im November.

Im Gesamtjahr erwartet RWE mittlerweile, das untere Ende der jeweils
ausgegebenen Prognosespannen erreichen zu können: Für das bereinigte Ergebnis
vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (ber Ebitda) liegt diese bei 5,2 bis 5,8
Milliarden Euro. Im schlechtesten Fall wäre das rund ein Drittel weniger als RWE
2023 verdiente. Beim bereinigten Konzernüberschuss liegt die Spanne bei 1,9 bis
2,4 Milliarden Euro, was einen Rückgang von bis zu gut 50 Prozent bedeuten
würde.

Wenngleich das sehr niedrige Preisniveau vom Jahresbeginn sich im Frühjahr
zugunsten von RWE nicht fortsetzte, hielt es Konzern-Finanzchef Michael Müller
bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal noch für zu früh, die Jahresziele
wieder höher zu setzen. Auch er sah aber angesichts zunehmender Schwankungen der
Energiepreise Luft nach oben - insbesondere für das Handelsgeschäft.

Die Stromproduktion von RWE ging im ersten Halbjahr im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf fast 59.000 Gigawattstunden zurück, wie aus
den im Vorfeld des Quartalsberichts vorgelegten Daten hervorgeht. Fast ein
Fünftel mehr Strom kam aus den alternativen Energieträgern Wind und Sonne. Ihren
Anteil baut RWE stetig weiter aus, sodass er auf Konzernsicht im ersten Halbjahr
auf fast 45 Prozent stieg. Den übrigen Strom erzeugt RWE etwa mit Kohle, Gas und
zu Jahresbeginn auch noch mit Atomkraft.

DAS ERWARTEN DIE ANALYSTEN

Die von RWE befragten Analysten rechnen im Mittelwert für das erste Halbjahr mit einem bereinigten operativen Gewinn von gut 2,8 Milliarden Euro. Damit
erwarten sie einen Rückgang von über einem Drittel im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum. Das bereinigte Nettoergebnis soll sogar um mehr als die
Hälfte auf knapp 1,3 Milliarden Euro sinken.

Wenngleich also ein deutlicher Gewinnrückgang für wahrscheinlich gehalten
wird, rechnen die Experten operativ mit einem gut gelaufenen Vierteljahr:
UBS-Analystin Wanda Serwinowska erwartet eine "solide Geschäftsentwicklung". Ihr
Kollege Ahmed Farman vom Analysehaus Jefferies prognostiziert gar ein "starkes
Quartal".

Olly Jeffery zufolge dürfte die Zahlenvorlage keine Überraschungen bringen.
Den Ausblick werde RWE wohl bestätigen, schrieb der Analyst von Deutsche Bank
Research. Er und seine Kollegen in den Investmentbanken und Analysten bewegen
sich mit ihren Schätzungen in der Mitte der ursprünglich vom Unternehmen
ausgegebenen Prognosespannen und sind damit etwas optimistischer als der Konzern
selbst.

Beim bereinigten operativen Gewinn rechnen die Analysten mit knapp 5,4
Milliarden Euro und beim bereinigtes Nettoergebnis haben sie gut 2 Milliarden
Euro auf dem Zettel. Das zweite Halbjahr dürfte den Schätzungen zufolge also
etwas schwächer ausfallen als die erste Jahreshälfte./lew/mne/he
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
RWE AG INH O.N. 703712 Frankfurt 33,200 09.09.24 18:36:43 +0,640 +1,97% 0,000 0,000 32,790 32,560

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