03.07.2024 19:21:13 - dpa-AFX: WDH/SPORT/ROUNDUP/35. Erfolg bei der Tour: Cavendish krönt sich zum Etappenkönig

(Falsche Region: 1. und 2. Absatz angepasst)

SAINT-VULBAS (dpa-AFX) - Mark Cavendish zeigte die Siegerfaust und schrie
nach dem royalen Triumph seine Freude heraus. Er hatte es endlich geschafft: Der
routinierte Sprint-Star errang seinen lang ersehnten alleinigen Rekord an
Etappensiegen. Bei der 111. Tour de France kürte sich der Brite zum Etappenkönig
und übertraf endgültig die Legende Eddy Merckx. Am Mittwoch rauschte Cavendish
zum Sieg auf der fünften Etappe und holte im Alter von 39 Jahren seinen 35.
Tageserfolg. "King Cav" besiegte nach den 177,4 Kilometern zwischen
Saint-Jean-de-Maurienne und Saint-Vulbas den Sprint-Star Jasper Philipsen und
den Norweger Alexander Kristoff bei einer Massenankunft.

Für Cavendish ging mit dem 165. Karrieresieg, womit er auch auf Platz zwei
der ewigen Bestenliste hinter Merckx (275) liegt, ein Traum in Erfüllung. Bei
seiner 15. und letzten Tour-Teilnahme wollte er diesen einen Job noch erledigen.
Dabei drohte ihm am Samstag schon das Aus, als er bei der harten Auftaktetappe
entkräftet mit 39-minütigem Rückstand ins Ziel gerollt war. Nun kam der große
Coup schon früher als gedacht im Rennverlauf.

Aus deutscher Sicht erfreulich: Tour-Debütant Pascal Ackermann wurde
Sechster. Wie erwartet änderte sich an der Spitze der Gesamtwertung nichts. Nach
seiner Klettershow am Vortag liegt der im Gelben Trikot fahrende Tadej Pogacar
weiter mit 45 Sekunden vor dem Belgier Remco Evenepoel und mit 50 Sekunden vor
Titelverteidiger Jonas Vingegaard.

Favoriten schonen sich etwas nach Galibier-Etappe

Für die Favoriten auf den Tour-Sieg um Pogacar und Vingegaard ging es einen
Tag nach dem kräftezehrenden Duell am Col du Galibier etwas ruhiger zu. Pogacar
hatte den Dänen mit einem eindrucksvollen Tempo attackiert und kurz vor dem
Gipfel abgehängt. Danach schnappte sich der slowenische Ausnahmefahrer mit einem
Vorsprung von 50 Sekunden auf seinen Kontrahenten den Tagessieg.

Vingegaard bleibt trotz des schweren Schlags gelassen. "Ich muss es
akzeptieren. Wir haben vor der Tour erwartet, dass wir an drei der ersten vier
Tage Zeit verlieren. Jetzt sind es nur 50 Sekunden. Statt 0:3 liegen wir 0:1
hinten. Das ist gut", sagte der Däne mit Blick auf seine komplizierte
Tour-Vorbereitung nach seinem schweren Sturz im April bei der
Baskenland-Rundfahrt. "Meine Zeit wird kommen", fügte Vingegaard hinzu.

Beide Top-Fahrer liefern sich seit einigen Jahren ein umkämpftes Duell.
Pogacar gewann 2020 und 2021 die Tour, Vingegaard düpierte seinen Widersacher in
den vergangenen beiden Jahren. Nach der Machtdemonstration am Galibier plant
Pogacar schon den nächsten Angriff: "Am Freitag kommt es zum nächsten Rendezvous
beim Zeitfahren." Dann könnte es eine Revanche nach dem klaren Zeitfahrsieg
Vingegaards im vergangenen Jahr geben, als er in den Alpen mit 1:38 Minuten
deutlich vor Pogacar im Ziel ankam.

Pogacar mit Spaß auf Sprintetappe

Der lockere Pogacar machte sich am Mittwoch einen Spaß, als er im Gelben
Trikot auf der Sprintetappe eine nicht ganz ernst gemeinte Attacke setzte.
Ernster meinten es dagegen Clément Russo und Mattéo Vercher. Die Franzosen
distanzierten das Hauptfeld im ersten Etappendrittel und wurden 36 Kilometer vor
dem Ziel eingefangen.

Bei noch 60 verbliebenen Kilometern hatte Pogacar knapp den Zusammenstoß mit einer abgesicherten Verkehrsinsel abgewendet. Der Superstar wich gerade noch
aus, stattdessen stürzten sechs andere Profis - kurz darauf konnten alle
weitermachen. Auch danach kam es noch zu vereinzelten Stürzen auf den
Schlusskilometern.

Am Donnerstag sind die Sprinter schon wieder am Zug. Auf der sechsten Etappe legen die Profis 163,5 Kilometer von Macon nach Dijon zurück. Die leichte
Flachetappe bietet wenige große Hürden. Am Ende dürfte es auf den finalen 800
Meter vor dem Ziel einen Massensprint geben./sfx/DP/he

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