25.06.2024 10:05:23 - dpa-AFX: IHK-Umfrage: Maritime Wirtschaft blickt positiver in die Zukunft

HAMBURG (dpa-AFX) - Die maritime Wirtschaft in Norddeutschland blickt
zuversichtlicher in die Zukunft, äußert aber zugleich Sorge um die
Rahmenbedingungen. Wie die Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord am Dienstag
mitteilte, verzeichneten die drei Teilbranchen Schifffahrt, Hafenwirtschaft und
Schiffbau im Vergleich zum Herbst 2023 zum Teil kräftige Zuwächse beim
Geschäftsklimaindex. Sorgen bereiten den Unternehmen allerdings die
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Arbeitskosten, die Entwicklungen der
Energiepreise sowie weiterhin der Fachkräftemangel.

Am deutlichsten zulegen konnte das Konjunkturbarometer im Schiffbau. Er
stieg im Vergleich zum Herbst um knapp 62 Punkte auf 117 Punkte. Maximal können
200 Punkte erreicht werden. Etwa 28 Prozent der befragten Unternehmen der
Branche schätzten die Entwicklung der Geschäftslage günstiger, 66 Prozent
gleichbleibend und nur rund 6 Prozent ungünstiger ein. Wirtschaftliche Risiken
sehen die Werften bei der Gewinnung von Fachkräften (gut 94 Prozent), der
Entwicklung der Arbeitskosten (knapp 73 Prozent), der Entwicklung der
wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (etwa 81 Prozent) sowie den Energie-
und Rohstoffpreisen (gut 42 Prozent).

Bei der Hafenwirtschaft legt der Geschäftsklimaindex um 9 auf etwa 102
Punkte zu. Hier schätzen rund 94 Prozent ihre aktuelle Geschäftslage als gut
oder zumindest befriedigend ein. Allerdings sehen mehr als 59 Prozent Risiken
hinsichtlich der Entwicklung der Arbeitskosten und jeder zweite Betrieb klagt
über den anhaltenden Fachkräftemangel und die wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen.

Auch in der Schifffahrt haben sich die Konjunkturaussichten verbessert. Der
Geschäftsklimaindex verzeichnet ein Plus von rund 36 Punkten und springt damit
auf knapp 104 Punkte. Mehr als drei Viertel der befragten Reeder erwarten eine
günstigere oder zumindest gleichbleibende Entwicklung der Geschäftslage. Mit
rund 85 Prozent bereiten der Branche die wirtschaftspolitischen
Rahmenbedingungen große Sorge. So tragen den Angaben zufolge etwa die Angriffe
der Huthi-Miliz auf Schiffe im Roten Meer zur Verunsicherung bei. Weitere
Risiken sehen die Unternehmen bei der Entwicklung der Energie- und
Rohstoffpreise (rund 63 Prozent) sowie bei den Arbeitskosten (gut 57 Prozent)
und dem Fachkräftemangel (knapp 51 Prozent).

Die IHK Nord ist ein Zusammenschluss der 133 norddeutschen Industrie- und
Handelskammern aus Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und
Mecklenburg-Vorpommern./gyd/DP/zb

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