13.07.2023 12:28:52 - dpa-AFX: ROUNDUP: Auch BASF mit Gewinnwarnung - Anleger bleiben gelassen

LUDWIGSHAFEN (dpa-AFX) - Die Welle der Gewinnwarnungen in der
Chemieindustrie geht weiter. Mit BASF senkte nun auch die Nummer
eins der Branche ihren Ausblick für das Jahr. Zuvor hatten bereits
Sektorvertreter wie Lanxess , Evonik , Croda oder
Clariant tiefer gestapelt. Am Markt war daher bereits mit einer
Zielsenkung auch durch die Ludwigshafener gerechnet worden, wenn auch nicht in
dem Ausmaß. Am Donnerstag zeigten sich die Investoren dennoch weitestgehend
gelassen. Auch die vorläufigen Zahlen zum zweiten Quartal seien im Rahmen der
Erwartungen ausgefallen, hieß es von Branchenkennern.

Die Aktie notierte am späten Vormittag moderat im Minus. Zwischenzeitig war
der Kurs ins Plus gedreht, da Experten vereinzelt Hoffnung auf ein besseres
zweites Halbjahr machten.

Die BASF-Führung kalkuliert nun für 2023 mit einem Umsatzrückgang auf 73 bis 76 Milliarden Euro, nach 87,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Bisher war die
Prognose mit angepeilten 84 bis 87 Milliarden Euro deutlich höher.

Beim operativen Ergebnis (bereinigtes Ebit) rechnet das Management nur noch
mit 4,0 bis 4,4 Milliarden Euro. Bisher stand hier ein Rückgang von knapp 6,9
Milliarden im Vorjahr auf 4,8 bis 5,4 Milliarden Euro im Plan. Das neue
Gewinnziel ist deutlich niedriger als von Fachleuten bisher erwartet. Laut
Analyst Markus Mayer von der Baader Bank bedeutet der Mittelpunkt der neuen
Spanne 14 Prozent Korrekturbedarf für den Marktkonsens.

Die Chemiebranche leidet aktuell unter der mauen Konjunktur und folglich
schwacher Nachfrage, die weltweite Produktion ging in der ersten Jahreshälfte
deutlich zurück. BASF erklärte, der Konzern rechne auf globaler Ebene zwar nicht
mit einer weiteren Abschwächung der Nachfrage, da die Lagerbestände an
Chemierohstoffen in den Kundenindustrien bereits stark abgebaut worden seien.
Der Konzern geht aber von einer nur zaghaften Erholung aus, da die globale
Nachfrage nach Konsumgütern schwächer ausfallen werde als bisher angenommen.
Damit dürften aus Sicht des Konzerns auch die Margen unter Druck bleiben.

Im zweiten Quartal sank der Umsatz laut vorläufigen Berechnungen im
Jahresvergleich um ein Viertel auf 17,3 Milliarden Euro. Grund waren insgesamt
deutlich niedrigere Preise und Mengen. Auch negative Währungseffekte bremsten.
Analysten hatten im Schnitt gut zwei Milliarden Euro mehr erwartet. Das Ergebnis
vor Zinsen und Steuern (Ebit) und Sondereinflüssen traf mit einem Rückgang um
mehr als die Hälfte auf eine Milliarde Euro unterdessen die Erwartungen. Im
Vergleich zum Vorjahresquartal steuerten insbesondere die Chemie- und
Materialsegmente den Angaben zufolge weniger bei.

Der Gewinn brach im vergangenen Quartal auf 499 Millionen Euro ein. Experten hatten mit 729 Millionen Euro gerechnet. Ein Jahr zuvor hatte BASF noch gut zwei
Milliarden verdient.

Den vollständigen Halbjahresbericht legt BASF am 28. Juli vor. Bereits zum
Jahresstart hatte der Konzern einen Absatzeinbruch erlitten, auch Umsatz und der
Gewinn im Tagesgeschäft sanken deutlich./jha/he/tav/ngu/stk
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
CLARIANT NA SF 2,18 895929 Hamburg 0,000 30.05.24 16:46:54 ±0,000 ±0,00% 0,000 0,000 0,000 17,360
LANXESS AG 547040 Xetra 24,980 30.05.24 16:31:03 +0,070 +0,28% 24,990 25,010 24,740 24,910
BASF SE NA O.N. BASF11 Xetra 47,985 30.05.24 16:31:20 +0,745 +1,58% 47,985 48,000 47,235 47,240
EVONIK INDUSTRIES NA O.N. EVNK01 Xetra 20,180 30.05.24 16:30:31 +0,180 +0,90% 20,170 20,190 20,010 20,000
CRODA INTL LS -,10609756 A2PF9D Frankfurt 52,600 30.05.24 08:02:25 -0,840 -1,57% 53,740 54,560 52,600 53,440

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