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03.07.2024 21:31:17 - dpa-AFX: Debatte um Biden: Vize Harris rückt in den Fokus

WASHINGTON (dpa-AFX) - In der Debatte um die Eignung von US-Präsident Joe
Biden als Präsidentschaftskandidat richtet sich der Fokus zunehmend auf seine
Stellvertreterin Kamala Harris. Während besonders in den sozialen Medien
haufenweise Spekulationen über einen möglichen Wechsel bei den Demokraten
kursierten - auf der Online-Plattform X trendete "Kamala" in der Rubrik Politik
-, ging das Wahlkampfteam von Ex-Präsident Donald Trump zum verbalen
Frontalangriff auf die Demokratin über.

"Die Demokraten beginnen, sich hinter Kamala Harris zu versammeln, da es
nicht mehr zu leugnen ist, dass Joe Biden ungeeignet für das Amt ist", hieß es
in einer E-Mail der republikanischen Gegenseite. Trumps Team zeichnete das
Feindbild einer Politikerin aus dem als demokratische Hochburg bekannten
US-Bundesstaat Kalifornien und listete auf, was alles gegen eine
Harris-Präsidentschaft spreche.

Online wurde die Debatte insbesondere bei X weiter angeheizt. Etliche
Beiträge drehten sich um den sogenannten "K-Hive" (zu Deutsch etwa:
K-Bienenstock), ein teils ironisch verwendeter Spitzname für Anhänger der
Vizepräsidentin. Geteilt wurden neben Spekulationen zur aktuellen Lage auch
zahlreiche Internet-Memes. Auf der Website PredictIt, wo Wetten auf politische
Ereignisse wie etwa die Nominierung eines US-Präsidentschaftskandidaten
abgeschlossen werden können, überholte Harris Biden am Mittwochabend deutscher
Zeit sogar. Noch vor wenigen Tagen waren ihr dort kaum Chancen auf die
Kandidatur eingeräumt worden.

Seit seinem verpatzten Auftritt beim TV-Duell gegen Trump haben sich die
mächtigsten Demokraten mit öffentlicher Kritik an Biden zwar weitestgehend
zurückgehalten. In den hinteren Reihen der Partei rumort es allerdings gewaltig
- eine Rückzugsforderung sprach am Dienstag als erster amtierender Demokrat im
Kongress der Abgeordnete Lloyd Doggett aus. Zuvor hatte der ehemalige
Abgeordnete Tim Ryan ein Meinungsstück bei "Newsweek" veröffentlicht mit dem
Titel: "Kamala Harris sollte 2024 die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten
sein." Nicht ganz so weit ging der demokratische Abgeordnete Jim Clyburn. Er
stellte sich hinter Biden, sagte aber auch, er werde im Falle eines Rückzugs
Harris unterstützen.

Das Weiße Haus hielt heute weiter an der Aussage fest, Biden werde nicht aus dem Rennen aussteigen, und dementierte Medienberichte über angebliche
Rückzugsgedanken des US-Präsidenten entschieden. Eine Frage nach der künftigen
Rolle von Harris beantwortete Sprecherin Karine Jean-Pierre lediglich mit der
Aussage, sie werde keine hypothetischen Szenarien kommentieren./gei/DP/he

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