19.06.2024 06:12:03 - dpa-AFX: NRW will mit Vorstoß KI-Missbrauchsbilder verhindern

DÜSSELDORF/POTSDAM (dpa-AFX) - Um die Darstellung von Kindesmissbrauch und
sexualisierter Gewalt durch Künstliche Intelligenz (KI) zu verhindern, müssen
nach Ansicht von NRW-Innenminister Herbert Reul gesetzliche Regelungen getroffen
werden. "Wir müssen in Deutschland schon jetzt klare Grenzen ziehen, um den
Ermittlern das nötige juristische Werkzeug zu geben", sagte der CDU-Politiker
der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" ("WAZ"/Mittwoch und waz.de).

NRW will bei der an diesem Mittwoch in Potsdam beginnenden
Innenministerkonferenz (IMK) einen entsprechenden Beschlussvorschlag machen. Das
sagte auf Anfrage auch ein Sprecher des NRW-Innenministeriums der Deutschen
Presse-Agentur.

Darin wird die Bundesregierung laut dem Medienbericht aufgefordert, die
bereits laufenden europäischen Regulierungsbemühungen mit eigenen
gesetzgeberischen Initiativen zu begleiten, "um die Herstellung und Verbreitung
sexualisierter Deepfakes effektiv zu bekämpfen". Man sei der Auffassung, dass es
sich hierbei um eine neue und in ihrer Bedeutung zunehmende Form sexualisierter
Gewalt handele, heißt es dem Medienbericht zufolge in dem Beschlussvorschlag.

"Die schöne neue KI-Welt zeigt immer mehr ihre hässliche Seite. Deepfakes
sind nichts Neues, können auch hier und da lustig sein. Aber wenn es um
Darstellung von sexualisierter Gewalt in jeglicher Form geht, hört der Spaß
definitiv auf", sagte Reul der "WAZ" und waz.de.

Obwohl die Zahl der angezeigten Deepfakes noch sehr gering sei, warnt Reul
vor einem wachsenden Problem: "Sexualisierte Gewalt ist abscheulich und strafbar
- egal ob künstlich erstellt oder nicht." Die Strafverfolgungsbehörden
benötigten "Ressourcenausstattung, Fortbildungen und Sensibilisierung", die
Opfer wiederum spezialisierter Beratungsstellen und -netzwerke, heißt es dem
Bericht zufolge in dem Beschlussvorschlag./vd/DP/zb

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