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07.07.2024 15:40:14 - dpa-AFX: ROUNDUP: Erdrutsch und weiter Unwettergefahr in der Schweiz

LOCARNO/CHUR (dpa-AFX) - In den Schweizer Ferienkantonen Graubünden und
Tessin hat es das dritte Wochenende in Folge heftig geregnet. Im Südtessin hat
die Polizei einen Autobahnabschnitt auf der Gotthardroute Richtung Norden
vorübergehend gesperrt, wie sie auf Twitter berichtete. Dort musste ein Hang
gesichert werden, der abzurutschen drohte.

Die A2 ist eine wichtige Nord-Süd-Verbindung, die von der deutschen Grenze
bei Basel über Luzern und durch den Gotthardstraßentunnel sowie Lugano bis nach
Chiasso an der italienischen Grenze verläuft. Der Verkehr wurde umgeleitet.

Auch die Zufahrtsstraße zum Tal Valle di Muggio wurde nach Feuerwehrangaben
durch einen Erdrutsch verschüttet. Über Vermisste oder Verletzte gibt es keine
Informationen. In dem Tal unweit der italienischen Grenze liegen neun kleine
Dörfer.

Für das Tessin und Graubünden gilt bis heute Abend Gefahrenstufe drei von
fünf. Behörden rufen die Menschen auf, sich von Gewässern und steilen Hängen
fernzuhalten und nicht in Tiefgeschosse zu gehen, die bei Überschwemmungen
schnell volllaufen könnten.

Schon zwei Katastrophenwochenenden

Vor einer Woche waren bei Erdrutschen und Überflutungen durch angestaute
Bergflüsse allein in der Region Maggiatal im Tessin sechs Menschen umgekommen,
darunter drei Frauen aus Baden-Württemberg. Vor zwei Wochen waren im Misoxtal in
Graubünden vier Menschen von Wassermassen fortgerissen worden. Nur eine konnte
lebend geborgen werden.

Im Südtessin an der Grenze zu Italien fielen 110 Liter Regen pro
Quadratmeter in 24 Stunden, davon 48 Liter innerhalb von zwei Stunden, wie der
Wetterdienst MeteoSchweiz berichtete. Erst heute Abend soll der Regen
nachlassen. Auch in Graubünden regnete es heftig.

Menschen mit Hubschrauber in Sicherheit gebracht

In der Region des Maggiatals haben Rettungskräfte vor dem neuen Regen neun
Menschen mit Hubschraubern vorsichtshalber in Sicherheit gebracht. Andere zogen
vorübergehend zu Verwandten und Freunden.

Vor zwei Wochen war in Graubünden eine andere wichtige Autobahn, die A13 auf der San Bernardino-Route, nach heftigem Regen unterspült und teils fortgerissen
worden. Das Bundesamt für Straßen hat je eine Spur schnell repariert und am
Freitag für den Verkehr freigegeben./oe/DP/he

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