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04.07.2024 19:33:15 - dpa-AFX: SPORT: Seine endlich sauber genug für Olympia-Schwimmer

PARIS (dpa-AFX) - Gut drei Wochen vor Start der Olympischen Spiele in Paris
ist die Wasserqualität der Seine inzwischen ausreichend, um dort wie vorgesehen
Wettkämpfe zu organisieren. Die Qualität des Wassers habe sich inzwischen
verbessert und entspreche den europäischen Normen, heißt es in dem von Stadt und
Region erstellten Bericht für die Woche vom 24. Juni bis 2. Juli, wie
französische Medien berichteten.

In der Vorwoche noch war die Wasserqualität aufgrund hoher Niederschläge und niedriger Temperaturen unzureichend gewesen. Die Olympia-Organisatoren hatten
aber immer betont, dass sie mit einer guten Wasserqualität rechnen, sobald
Sommerwetter mit hohen Temperaturen und weniger Regen die Oberhand gewinnt. Denn
bei höheren Temperaturen und einem niedrigeren Wasserstand in der Seine werden
Krankheitserreger dort schneller abgebaut.

Milliardeninvestition in Wasserqualität

Um die Wasserqualität in dem Fluss mit Blick auf die Spiele und auch
langfristig zu verbessern, wurden im Großraum Paris rund 1,4 Milliarden Euro in
Kläranlagen und das Abwassersystem investiert. Dazu gehört ein kürzlich erst in
Betrieb gegangenes Rückhaltebecken. Dieses kann bei Starkregen das bisher bei
solchen Wetterlagen praktizierte Einleiten von Abwasser in die Seine verhindern.

Schwimm-Bundestrainer Bernd Berkhahn hofft trotz möglicher Probleme mit der
Wasserqualität auf eine Austragung der olympischen Freiwasserrennen in der
Pariser Seine. "Das Rennen in der Seine ist von seinen Ansprüchen eine große
Herausforderung. Dies gilt es im Training mit großem Aufwand vorzubereiten. Ich
hoffe, diese Mühen waren nicht umsonst", sagte Berkhahn in einem vom Deutschen
Schwimm-Verband veröffentlichten Interview. "Außerdem möchte ich das Rennen
natürlich auch gerne in diesem Ambiente erleben." Langstrecken-Bundestrainer
Berkhahn trainiert unter anderen Freiwasser-Olympiasieger Florian Wellbrock und
WM-Bronzegewinner Oliver Klemet.

Strömung noch problematisch

Neben der Belastung mit Krankheitserregern, die bis kürzlich noch ein
Problem war, ist die Strömung laut Berkhahn aktuell zu stark. "Stand jetzt wäre
eine Austragung in der Seine nicht möglich, weil die Strömungsgeschwindigkeit
bei zwei Metern pro Sekunde liegt. Da kommt man zwar schnell stromabwärts, aber
nicht mehr zurück", sagte Berkhahn.

Für den Fall, dass die Bedingungen nicht ausreichend sind, wünscht sich
Berkhahn eine Alternative für die Freiwasserwettbewerbe. "Ganz sicher sollten
die Veranstalter einen Plan B haben", sagte er. Die Olympia-Organisatoren hatten
aber mehrfach betont, dass es keine Alternative zur Austragung der Wettbewerbe
in der Seine gibt. Die Rennen über zehn Kilometer sind am 8. August (Frauen) und
9. August (Männer) geplant./the/DP/he

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