26.04.2024 09:27:59 - dpa-AFX: ROUNDUP: Airbus baut A350-Produktion aus - Jahresstart holprig
TOULOUSE (dpa-AFX) - Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus ist
trotz gestiegener Auslieferungen durchwachsen ins Jahr gestartet. Der Umsatz zog
zwar recht deutlich an, doch knickte das um Sondereffekte bereinigte operative
Ergebnis ein. Analysten blicken derweil nach vorn und bleiben zuversichtlich.
Der Boeing-Rivale kommt beim Produktionshochlauf für die Modelle
A220 und A320 voran. Zudem soll die Produktionsrate für die A350 auf monatlich
12 Flugzeuge im Jahr 2028 erhöht werden, wie Airbus am Donnerstagabend bei
Vorlage der Quartalszahlen mitteilte. Der Aktienkurs fiel am Freitag dennoch.
"Unsere Hochlaufpläne schreiten voran und werden unterstützt von
Investitionen in unser Produktionssystem", sagte Airbus-Chef Guillaume Faury
laut Mitteilung. Die Ankündigung des Produktionsausbaus erfolgte am selben Tag,
an dem die indische Fluggesellschaft Indigo ihre erste Bestellung von
Großraumflugzeugen bekannt gegeben hatte - und zwar mit einer festen Order von
30 A350-900 sowie der Option auf weitere 70 Jets aus der A350-Familie. Der
Billigflieger hatte 2023 bereits einen Rekordauftrag über 500 Airbus-Maschinen
aus der Modellfamilie A320neo erteilt.
Für Analyst Victor Allard von der Investmentbank Goldman Sachs ist die
Aufstockung der A350-Produktion ein Zeichen einer weiterhin sehr starken
Nachfrage nach dem Großraumjet und auch ein positives Zeichen für den
Triebwerkslieferanten Rolls-Royce . Die laut ihm eher
enttäuschenden Resultate des ersten Quartals fallen für den Experten dabei nicht
so sehr ins Gewicht. So verlaufe der Jahresauftakt typischerweise eher schwach
und es habe einige negative Faktoren gegeben, die zusammengekommen seien. Daher
blieben die Jahresziele von Airbus realistisch.
Analyst David Perry von der Bank JPMorgan sieht mögliche Kursschwächen als
Gelegenheit für Anleger. Das Quartal sei schwach gewesen, doch der Ausblick
stark, so der Experte. Daher gelte es einen kühlen Kopf zu bewahren, da Airbus
für den Rest des Jahrzehnts gut dastehe. Die Auslieferungen stiegen, der
Euro-Dollar-Kurs sei günstig und es gebe keine riskanten Programme für die
Flugzeug-Neuentwicklung.
Airbus steigerte den Umsatz im ersten Quartal zwar im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum um rund neun Prozent auf 12,8 Milliarden Euro. Das um
Sondereffekte wie Währungsschwankungen bereinigte operative Ergebnis sank unter
anderem wegen des aufgestockten Mitarbeiteraktienplans aber um ein Viertel auf
577 Millionen Euro. Während der Umsatz die Erwartungen der Experten erfüllte,
lag das Betriebsergebnis deutlich unter diesen.
Für den Goldman-Experten Allard ist das aber kein allzu großes Thema: Neben
dem Mitarbeiteraktienplan beruhe der Unterschied zu den Erwartungen zum Großteil
auf einer niedrigen Anzahl von Hubschrauber-Auslieferungen sowie der stark
gestiegenen Mitarbeiterzahl.
Für 2024 peilt Airbus-Chef Faury weiterhin die Auslieferung von rund 800
Verkehrsflugzeugen an, sowie einen bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern von
6,5 bis 7,0 Milliarden Euro. Diese Ziele scheinen auf vorsichtigen Annahmen zu
fußen. Denn Faury sagte laut Mitteilung "unsere Auslieferungen im ersten Quartal
fanden in einem Geschäftsumfeld statt, für das keine Besserung in Sicht ist. Die
geopolitische Lage und die Situation in der Lieferkette sind nach wie vor
angespannt."
An der Börse gerieten die Airbus-Aktien am Freitagvormittag zunächst unter
Druck. Der Kurs des Dax-Schwergewichts fiel um 2,3 Prozent auf 154,80 Euro.
Damit entfernte sich das Papier weiter vom Ende März erreichten Rekordhoch von
knapp 173 Euro. Trotz der jüngsten Korrektur liegt der Kurs noch gut zehn
Prozent über dem Niveau von Ende 2023.
In den vergangenen zwölf Monaten zog der Börsenwert von Airbus um etwa ein
Viertel auf rund 122 Milliarden Euro an. Damit schnitt der europäische Konzern
am Finanzmarkt deutlich besser ab als Boeing . Der US-Konkurrent
kämpft mit einer Reihe von Problemen, wie etwa zahlreiche Produktionsmängel. Die
Marktkapitalisierung von Boeing sackte deshalb seit April 2023 um rund ein
Fünftel auf umgerechnet nur noch etwas mehr als 90 Milliarden Euro
ab./mis/zb/ngu/jha/
|
Name |
WKN |
Börse |
Kurs |
Datum/Zeit |
Diff. |
Diff. % |
Geld |
Brief |
Erster |
Schluss |
|
BOEING CO. DL 5 |
850471 |
Frankfurt |
137,300 |
31.10.24 20:07:18 |
-6,160 |
-4,29% |
0,000 |
0,000 |
141,960 |
143,460 |
|
AIRBUS SE |
938914 |
Frankfurt |
140,520 |
31.10.24 17:25:10 |
-5,040 |
-3,46% |
0,000 |
0,000 |
143,300 |
145,560 |