21.12.2023 17:41:50 - dpa-AFX: ROUNDUP 2: Ölkonzern Harbour soll Wintershall Dea übernehmen - Schließungspläne

(neu: IG BCE)

LUDWIGSHAFEN/KASSEL (dpa-AFX) - Der britische Ölkonzern Harbour Energy
will die BASF -Tochter Wintershall Dea übernehmen.
Zwischen dem Chemieriesen und dem weiteren Wintershall-Eigner, der
Investmentgesellschaft LetterOne, sowie Harbour sei eine Vereinbarung zum
Zusammenschluss der Geschäfte unterzeichnet worden, teilte der Ludwigshafener
Konzern am Donnerstag mit. Die Wintershall-Hauptverwaltungssitze in Kassel und
Hamburg seien nicht Teil der Transaktion. Dies werde letztlich ihre Schließung
erfordern. Harbour beabsichtigte aber, einige Mitarbeiter in das kombinierte
Unternehmen zu übernehmen.

Die Wintershall-Zentrale in Kassel bestätigte die Schließungspläne. "Für das Team von Wintershall Dea in Kassel und Hamburg und mich persönlich ist diese
Nachricht, gerade so kurz vor Weihnachten, eine große Enttäuschung", teilte der
Vorstandsvorsitzende Mario Mehren mit. Weiteres werde man zum jetzigen Zeitpunkt
nicht kommentieren, hieß es. Die Mitarbeiter sollen am Freitag in einer internen
Veranstaltung näher informiert werden. Der Konzern beschäftigt einem Sprecher
zufolge rund 600 Menschen am Standort Kassel und weitere 300 in Hamburg.

Die Gewerkschaft IG BCE erklärte: "Dass den Hauptverwaltungssitzen von
Wintershall Dea in Kassel und Hamburg nun die Schließung droht, ist für die
Beschäftigten ein harter Schlag." BASF und LetterOne hätten die soziale
Verantwortung für die betroffenen Menschen, sagte Gewerkschaftsvertreter Michael
Winkler. "Gerade BASF ist das den Beschäftigten nach mehr als 50 Jahren als
Wintershall-Eigentümer schuldig."

Wintershall mit über zehn Milliarden bewertet

BASF hält 72,7 Prozent an dem Öl- und Gaskonzern und LetterOne 27,3 Prozent. Die beiden Eigner sollen insgesamt 2,15 Milliarden Dollar (1,96 Mrd Euro) sowie
einen Anteil an dem kombinierten Unternehmen erhalten. Der Baranteil für BASF
liege dabei bei 1,56 Milliarden Dollar, hieß es in der Mitteilung.

Die Ludwigshafener sollen eine Beteiligung von 39,6 Prozent an dem
fusionierten Konzern bekommen. Die Transaktion bewertet Wintershall Dea mit rund
10,2 Milliarden Euro. Ein Abschluss des Geschäfts wird für das vierte Quartal
2024 angestrebt - vorbehaltlich der kartellrechtlichen und behördlichen
Genehmigungen.

BASF teilte mit, die Vereinbarung sehe die Übertragung des Produktions- und
Entwicklungsgeschäfts sowie Explorationsrechte in Norwegen, Argentinien,
Deutschland, Mexiko, Algerien, Libyen, Ägypten und Dänemark sowie Lizenzen zur
Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid vor.

Ausgeklammert bleibt das Geschäft mit Russland-Bezug, dessen rechtliche
Trennung BASF zufolge vorangetrieben wird. BASF und LetterOne werden Eigentümer
dieser Gesellschaft bleiben. Das Geschäft Anteile an den
Gemeinschaftsunternehmen in Russland, einen Anteil an Wintershall in Libyen, an
Wintershall Noordzee in den Niederlanden sowie an Nord Stream./nas/DP/jha
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
BASF SE NA O.N. BASF11 Xetra 45,150 21.06.24 17:40:34 -0,390 -0,86% 0,000 0,000 45,470 45,150
HARBOUR ENERGY LS 0,00002 A3CRBA Frankfurt 3,700 21.06.24 09:17:07 -0,080 -2,12% 0,000 0,000 3,700 3,700

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