14.07.2024 02:00:38 - dpa-AFX: Unwetter: Hagelmassen in Bayern, Tornado-Verdacht in NRW

BERLIN (dpa-AFX) - Überschwemmte Straßen, ein Tornadoverdacht und ein
winterlicher Anblick in Bayern: Heftige Unwetter sind über Teile Deutschlands
hinweggezogen. Im Süden Bayerns etwa sorgten Gewitter mit Hagel und Starkregen
am Freitagabend für vollgelaufene Keller, überflutete Straßen und
Verkehrsbehinderungen. In Schwaben waren Straßen teilweise mit Hagelkörnern weiß
bedeckt.

In Baden-Württemberg rückten Feuerwehr und Polizei ebenfalls wegen
überfluteter Straßen, Unfällen und Blitzeinschlägen aus. Nach Polizeiangaben
wurden mehrere Menschen verletzt. In Ostelsheim im Kreis Calw etwa sei am
Freitagnachmittag ein achtjähriger Junge von einem umstürzenden Baum getroffen
worden. Wie schwer das Kind verletzt wurde, war zunächst unklar. In Emmendingen
verursachte ein Blitzeinschlag am späten Freitagabend einen Dachstuhlbrand in
einem Mehrfamilienhaus. Die Polizei schätzte den Schaden auf etwa 500.000 Euro.
Die neun Bewohner des Hauses blieben unverletzt.

Tornadoverdacht in NRW

Auch im nordrhein-westfälischen Telgte bei Münster zog ein Unwetter über die Stadt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prüft nun, ob es sich um einen Tornado
gehandelt hat. Das teilte der DWD auf Nachfrage am Morgen mit. Das Unwetter
hatte am Freitag in einem Gewerbegebiet starke Schäden an Gebäuden angerichtet
und große Baucontainer mitgerissen.

Im Norden Deutschlands hatten vor allem Einsatzkräfte in Niedersachsen mit
dem Unwetter zu kämpfen. Besonders im Landkreis Grafschaft Bentheim hatten sie
viel zu tun. In Nordhorn seien die Rettungskräfte bis spät in die Nacht zu mehr
als 100 Einsätzen ausgerückt, teilte die Feuerwehr mit. In einer Klinik drang
zwischenzeitlich so viel Wasser ein, dass die Notaufnahme kurzfristig schließen
musste.

Unzählige Blitze in Österreich

In Österreich registrierte der Wetterdienst UBIMET am Freitag 190.000
Blitzentladungen - der höchste Wert in diesem Jahr. Im südlichen Kärnten rückten
Einsatzkräfte in mehreren Seen aus, um Schwimmer, Standup-Paddler und Surfer zu
retten, die aufgrund des starken Wellengangs nicht mehr ans Ufer gelangen
konnten. Am Flughafen Wien wurden wegen der Wetterlage am Freitagabend etwa 40
Flüge abgesagt.

In der neuen Woche könnte es wieder ungemütlich werden: Am Montag sorgt dann gleich ein neues Tiefdruckgebiet über Frankreich für zunehmende Schauer und
Gewitter aus Westen und Südwesten. In der Nacht breiten sich diese ost- und
nordostwärts aus./tay/DP/he

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