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30.06.2024 14:44:56 - dpa-AFX: EM 2024/Polizei: Vermummter unterm Stadiondach wollte Fotos machen

DORTMUND (dpa-AFX) - Der Mann, der während des deutschen EM-Achtelfinales
unter das Dach des Dortmunder Stadions kletterte, führte Polizeiangaben zufolge
keine gefährlichen Gegenstände mit sich. "Nach ersten Erkenntnissen wollte der
21-Jährige, wie bereits an anderen Orten in Deutschland, auf dem Dach des
Stadions Fotos aufnehmen", teilte die Polizei am Sonntag mit. "Dafür führte er
in einem Rucksack eine Kameraausstattung mit sich. Zu keinem Zeitpunkt bestand
für andere Menschen im Stadion eine Gefahr."

Die Polizei schließe derzeit eine politische Motivation aus. Ermittelt wird
wegen des Tatvorwurfs Hausfriedensbruch. Die Beamten präzisierten am Sonntag
ihre Zeitangaben zu dem Vorfall bei der Partie zwischen Deutschland und Dänemark
(2:0). "Seit Bekanntwerden der Situation für die Polizei im Stadion um 22.11 Uhr
konnte die Polizei den 21-Jährigen lückenlos beobachten und die Lage jederzeit
einschätzen", hieß es. "Eine Gefahr ging von ihm nicht aus." Um 23.44 Uhr, nach
dem Spielende, sei der Mann den Anweisungen der Polizei gefolgt und von einer
Spezialeinheit festgenommen worden.

Spieler über Vorfall informiert

Die deutschen und dänischen Spieler waren über den Zwischenfall informiert.
Konkrete Auswirkungen auf den Spielablauf oder die Abreise nach der Partie
hatten die Ereignisse aber nicht. Wie der Deutsche Fußball-Bund am Sonntag
bestätigte, berichtete Schiedsrichter Michael Oliver vor dem Anpfiff der zweiten
Halbzeit die Kapitäne beider Mannschaften, Ilkay Gündogan und Kasper Schmeichel,
von dem Geschehen.

Die Polizei teilte mit, der Mann habe "bereits im April 2022 in Herne und im Mai 2024 in Ulm an markanten Gebäuden in großen Höhen Fotos aufnehmen" wollen.
Der Osnabrücker habe in der Vernehmung bei der Kriminalpolizei in der Nacht
angegeben, "dass er lediglich "gute Fotos" habe machen wollen". Die Polizei
verwies darauf, dass die Europäische Fußball-Union UEFA für die Sicherheit rund
um die und in den Stadien eigenes Personal einsetze. Derzeit könne die Polizei
nicht sagen, wie der Mann ins Stadion gelangt sei./mj/DP/nas

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