15.03.2024 05:15:04 - dpa-AFX: WDH/Wichtiger Gerichtstermin in Madrid im Justiz-Streit um Super League

(Wiederholung vom Vorabend)

MADRID (dpa-AFX) - Der Justizstreit um die umstrittene Super League ist in
die entscheidende Phase getreten. Vor einem Handelsgericht in der spanischen
Hauptstadt Madrid fand am Donnerstag eine mündliche Verhandlung statt, in der es
um die Klage des für den geplanten Wettbewerb zuständigen Unternehmens European
Superleague Company SL gegen mögliche Sanktionen durch die internationalen
Fußball-Verbände FIFA und UEFA ging.

Angesetzt war nur ein Verhandlungstag. Wann das Urteil gesprochen werden
soll, war zunächst unbekannt. Die Richterin Sofía Gil García muss dabei die
Grundsatzentscheidung der EU-Richter vom Dezember berücksichtigen. Sie hatten
die internationalen Verbände deutlich für deren Monopolstellung abgestraft. Ein
Konkurrenzprodukt zur Champions League müsse laut EU-Recht grundsätzlich möglich
sein, hieß es damals. Das bedeute aber nicht automatisch, dass die Super League
genehmigt werden müsse, so die Richter.

Der Vorgänger von Richterin Gil García, Manuel Ruiz de Lara, hatte 2021
bereits im Sinne der Förderer der Super League, vor allem die spanischen Clubs
Real Madrid und FC Barcelona, entschieden. Er untersagte den Verbänden im Wege
des vorläufigen Rechtsschutzes, Sanktionen oder andere Maßnahmen gegen die
damals noch zwölf Gründerclubs der Super League. Kurz darauf legte Ruiz de Lara
dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg die Sachfragen zur Klärung vor,
ob FIFA und UEFA Monopolstellungen bei der Nutzung und Organisation von
Wettkämpfen internationaler Clubs ausüben und damit eventuell gegen EU-Recht
verstoßen. Im Dezember entschieden die EU-Richter zugunsten der Super League.

Zwischenzeitlich hatte Richterin Gil García im April 2022 die für die Super
League günstige Entscheidung ihres Vorgängers jedoch aufgehoben. Dagegen legte
die European Superleague Company SL Rechtsmittel ein. Sie bekam vor der
nächsthöheren Instanz Recht. Das Landgericht in Madrid setzte das vorläufige
Verbot von Sanktionen gegen die Super League-Betreiber Anfang 2023 wieder in
Kraft.

Aber auch wenn die European Superleague Company sich jetzt vor Gericht
durchsetzen sollte, ist es fraglich, ob und wie das Projekt verwirklicht werden
kann. 2021 hatten zwölf Topclubs die große Revolution geprobt. Sie gründeten
praktisch aus dem Nichts die Super League - und scheiterten krachend. UEFA und
FIFA drohten mit Strafen und der Aufschrei von Ligen, Fans und Politik war so
groß, dass die meisten Vereine schnell einen Rückzieher machten. Außer Real und
Barça unterstützt derzeit niemand offensiv das Vorhaben.

Nicht mal der Name der Veranstaltung ist unumstritten. Weil es in Dänemark
bereits die Superliga gibt, darf sich der geplante Wettbewerb nach Ansicht der
EU-Markenbehörde nicht so nennen. Die Behörde gab einer Klage der dänischen
Vereine statt, wie die dänische Fußball-Liga am Mittwoch mitteilte und die
EU-Markenbehörde EUIPO in Alicante auf Anfrage bestätigte. Gegen diese
Entscheidung sind jedoch Rechtsmittel möglich. Nach Einschätzung der Betreiber
ist der Name Super League weiter nutzbar, wenn man ihn zum Beispiel European
Super League nenne und so eindeutig von der dänischen Bezeichnung
abgrenze./ro/DP/jha
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
BORUSSIA DORTMUND 549309 Xetra 3,665 03.07.24 09:38:24 +0,025 +0,69% 3,660 3,675 3,645 3,640
MANCHESTER UTD (NEW) A A1J2MK Frankfurt 14,975 03.07.24 09:01:50 -0,070 -0,47% 14,960 15,265 14,975 15,045

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