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26.06.2024 13:13:55 - dpa-AFX: ANALYSE: Julius Bär erwartet Jahresendrally nach Seitwärtsbewegung an Börsen

FRANKFURT (dpa-AFX) - Den weltweiten Aktienmärkten steht nach Einschätzung
des Schweizer Bankhauses Julius Bär keine Sommerschwäche bevor. Stattdessen
dürften sich die Aktienkurse bis zur Präsidentschaftswahl in den USA überwiegend
seitwärts bewegen. Nach den US-Wahlen sei zum Jahresende hin sogar ein weiterer
Aufschwung an den Börsen möglich.

"Das Kapitalmarktjahr 2024 könnte noch besser werden", sagte Lutz Welge,
Leiter Portfolio Management von Julius Bär Deutschland, am Mittwoch in
Frankfurt. Gleichwohl würden die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Die
Aktienbewertungen seien nicht mehr so attraktiv wie noch vor einem Jahr.

Die Bewertung deutscher Aktien deute dagegen immer noch auf einen leichten
Abschlag gegenüber historischen Durchschnittswerten hin. Hier sieht Welge
Aufholpotenzial, insbesondere im Dax . Rückenwind dürften etwa die
Zykliker spüren, weil sich die Konjunktur besser entwickle als befürchtet. Von
Kriegen und Konflikten in der Welt sollten sich Anleger nicht einschüchtern
lassen: "Die Vergangenheit zeigt, dass sich Aktienmärkte in der Regel rasch von
geopolitischen Ereignissen erholten", erklärte Welge.

Obendrein dürfte sich die Lage in der Industrie in Deutschland im zweiten
Halbjahr verbessern, ergänzte David Kohl, Chefvolkswirt von Julius Bär. Leicht
werde ein Aufschwung jedoch nicht. "Deutschland hat die USA, Frankreich und das
Vereinigte Königreich als das Land mit der größten wirtschaftspolitischen
Unsicherheit abgelöst", sagte Kohl. Mit seiner stabilen Struktur tue sich
Deutschland extrem schwer mit einer Adaption an aktuelle Herausforderungen.

Derweil schalte die globale Konjunktur in den Expansionsmodus. "Ungeachtet
der restriktiven Geldpolitik und der schwachen Binnennachfrage in China zieht
die weltweite Industriekonjunktur an", so Kohl. Die heftige geldpolitische
Straffung habe die Wirtschaft verkraftet, nun dürfe sie im Jahresverlauf mit
Entlastungen rechnen. So könnte die US-Notenbank Fed aus Sicht von Julius Bär
die Zinsen erstmals im September wieder senken und im Dezember möglicherweise
noch eine weitere Senkung vornehmen.

Der Blick in die Vereinigten Staaten zeige außerdem, dass höhere Zinsen für
die Unternehmen nicht nur Nachteile hätten. "Der Zinsanstieg hat die US-Konzerne
mit größeren Einlagen belohnt", sagte Kohl. Die hohen Barmittelbestände der
Unternehmen in den USA hätten netto mehr Zinsen abgeworfen, als auf der anderen
Seite für Kredite bezahlt werden musste. Bei den Unternehmen der Eurozone
dominierten hingegen die Zinszahlungen. Hier hat die Europäische Zentralbank
(EZB) im Gegensatz zur Fed allerdings bereits mit Zinssenkungen
begonnen./niw/ngu/jha/
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
Dow Jones Industrial Average ( 969420 DOW JONES Indizes 39.118,86 28.06.24 03:44:07 -45,20 -0,12% 39.090,35 39.238,63 39.107,10 39.118,86
NASDAQ 100 A0AE1X NASDAQ Indizes 19.682,87 28.06.24 23:16:00 -106,16 -0,54% - - 19.817,00 19.682,87
S&P 500 A0AET0 S&P Indizes 5.468,04 28.06.24 21:30:32 -14,83 -0,27% 5.467,08 5.468,91 5.488,48 5.482,87
DAX ® 846900 Xetra 18.235,45 28.06.24 17:50:00 +24,90 +0,14% - - 18.211,97 18.235,45
E-STOXX 50 ® 965814 STOXX Ltd. 4.894,02 28.06.24 17:50:00 -8,58 -0,18% 0,000 - 4.909,30 4.894,02

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