27.05.2024 14:09:12 - dpa-AFX: VERMISCHTES/ROUNDUP 2: Mann geht bei Rettungsversuch im Rhein unter

DÜSSELDORF/STEINFURT (dpa-AFX) - Nach Badeunfällen im Rhein und auf einem
See im Münsterland am Wochenende werden in Nordrhein-Westfalen zwei Menschen
vermisst. In Düsseldorf war am Sonntag ein 34 Jahre alter Mann in den Rhein
gesprungen, um seiner Frau zu helfen, dabei aber selbst in Probleme geraten.
Während er im Strom abtrieb, wurde die Frau später von Rettungskräften gerettet
und wiederbelebt. Die 32-Jährige werde intensivmedizinisch behandelt, sagte ein
Sprecher der Düsseldorfer Feuerwehr am Montag. Die beiden Kinder des Ehepaars,
die mit am Rheinufer waren, würden von Notfallseelsorgern betreut. Zudem seien
weitere Angehörige anwesend gewesen, sagte der Sprecher.

Bei der Suche nach dem Mann im Rhein setzte die Feuerwehr Boote,
Hubschrauber und Kräfte an Land ein. Am Montag sagte ein Sprecher, nach dem
Vermissten werde derzeit nicht gesucht. Wegen der hohen Strömungsgeschwindigkeit
des Rheins sei nicht abschätzbar, wo er gefunden werden könne. Der Rhein hat
nach dem Hochwasser im Saarland derzeit einen höheren Wasserstand als sonst.

In Kreis Steinfurt wird seit Sonntagabend ein 41 Jahre alter Mann vermisst.
Nach ihm sollte am Montag erneut mit Hubschrauber und Tauchern gesucht werden,
sagte ein Polizeisprecher. Der Mann war am Sonntag mit einem Kajak auf einem See
in der Nähe von Lotte unterwegs und ins Wasser gefallen. Ein anderer Mann, der
ebenfalls vom Boot gefallen war, sei gerettet worden.

Für den Rhein als Bundeswasserstraße gelte kein grundsätzliches Badeverbot,
sagte der Feuerwehrsprecher in Düsseldorf. Allerdings gelten demnach Verbote an
bestimmten Stellen, etwa vor Bauwerken wie Brücken oder an Hafeneinfahrten. "Wir
raten aufgrund der Strömungsgeschwindigkeit natürlich grundsätzlich davon ab",
sagte der Sprecher. Die Strömungen sind unter der stillen Oberfläche des Flusses
oft nicht zu sehen. Auch der Sog vorbeifahrender Schiffe ist eine
Gefahrenquelle.

In Deutschland sind 2023 mindestens 378 Menschen ertrunken, mehr als im Jahr zuvor. 2022 seien 355 tödliche Badeunfälle gezählt worden, hatte die Deutsche
Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im vergangenen Februar mitgeteilt. Besonders
gefährlich waren demnach die in der Regel unbewachten Binnengewässer: 90 Prozent
der Todesfälle hätten sich dort ereignet, wo dann im Ernstfall keine
Rettungsschwimmer eingreifen könnten, so die DLRG.

Insbesondere in Flüssen und Kanälen starben deutlich mehr Menschen als im
Jahr zuvor: So zählte die DLRG im vergangenen Jahr 135 Badetote in Flüssen -
nach 105 ein Jahr zuvor. Als wesentlicher Faktor für die Zahl der Badeunfälle
gilt das Wetter, weil an schönen Tagen deutlich mehr Menschen Gewässer
aufsuchen./cd/DP/stw

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