20.03.2024 10:39:12 - dpa-AFX: ROUNDUP: Gucci-Schwäche belastet Luxuskonzern Kering - Kurssturz

PARIS (dpa-AFX) - Der Luxusgüterkonzern Kering kämpft weiter
mit der Schwäche bei seinem Sorgenkind Gucci. So warnte die französische Gruppe
am Dienstagabend vor einem massiven Umsatzrückgang bei ihrer italienischen
Luxusmarke im ersten Quartal und begründete dies mit einem deutlicher als
erwarteten Rückgang in der Region Asien-Pazifik, insbesondere in China. Dies
wird den Konzern zum Jahresauftakt auch insgesamt herunterziehen und die
Erwartungen des Finanzmarktes verfehlen lassen.

Die Aktie brach am Mittwoch ein. Das Papier sackte in Paris am Morgen um
mehr als 14 Prozent ab und zog den gesamten Sektor herunter. Der Branchenindex
Stoxx Europe 600 bildete mit mehr als zwei Prozent Minus das
Schlusslicht in der europäischen Branchenwertung. Konkurrenten wie LVMH
, Hermes , Richemont sowie Burberry
büßten zum Teil deutlich ein. In Deutschland wurden die Aktien
von Hugo Boss und Adidas in Mitleidenschaft
gezogen.

Der Kurs von Kering rutschte wieder deutlich unter der Marke von 400 Euro.
An einem einzigen Tag schrumpfte die Marktkapitalisierung des Konzerns um fast
acht Milliarden Euro. Die Bilanz für die Aktionäre ist seit Jahren tiefrot. Im
laufenden Jahr kommt die Aktie nun auf ein Minus von rund neun Prozent.
Innerhalb der letzten 12 Monate hat das Papier rund ein Drittel an Wert
eingebüßt. Blickt man auf den Fünfjahres-Vergleich, sieht es mit einem Minus von
fast 30 Prozent nicht viel besser aus.

Die schlechten Nachrichten von dem Luxusgüterkonzern seien
unternehmensspezifisch, notierte Analyst Luca Solca vom US-Analysehaus Bernstein
Research. Sie seien aber auch eine gute Erinnerung daran, dass das
Verbrauchervertrauen und die Ausgaben für Nicht-Basiskonsumgüter in China
schwächeln.

Die Umsatzprognose des Luxusgüterkonzerns liege deutlich unter den
Erwartungen, hieß es von Goldman-Sachs-Expertin Louise Singlehurst. Die
operative Ergebnismarge (Ebit) von Gucci könnte 2024 unter 30 Prozent bleiben,
befürchtet die Expertin, die ihre Prognosen für das operative Ergebnis des
Konzerns senkte. Auch Piral Dadhania von RBC bezeichnete den erwarteten
Umsatzrückgang bei Kering "erheblich schlimmer" als vom Markt befürchtet.

Im ersten Quartal dürfte der Umsatz auf vergleichbarer Basis im
Jahresvergleich um zehn Prozent fallen, teilte der Konzern am Vorabend in Paris
mit. Hauptgrund sei ein schärferer Absturz der Erlöse von Gucci, vor allem in
der Region Asien-Pazifik. Der Gucci-Umsatz dürfte auf vergleichbarer Basis um
ein Fünftel abrutschen, hieß es. Zusätzlich dürften Wechselkurs- und
Zukaufeffekte per saldo mit ein bis zwei Prozentpunkten belasten.

Kering wird seit geraumer Zeit von der Edelmarke Gucci runtergezogen. Die
Luxusmarke steht für rund die Hälfte von Kerings Umsatz und steuert rund zwei
Drittel zum operativen Gewinn des Konzerns bei. Guccis vermögende Kundschaft
hatte nach dem Ende der Pandemie zunächst fleißig neue Kleidung, Handtaschen und
Accessoires gekauft. Zuletzt hielt sie sich mit Käufen jedoch stärker zurück.
Insbesondere in Asien läuft das Geschäft schwierig, weil dort viele Reiche die
Wirtschaftsflaute in der Volksrepublik zu spüren bekommen. Eine neue
Gucci-Kollektion komme bei den Kunden gut an, hieß es vom Konzern. Allerdings
werde ihre Verfügbarkeit über die kommenden Monate erst schrittweise
erhöht./nas/men/mne/jha/
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
KERING S.A. INH. EO 4 851223 Frankfurt 221,700 08.11.24 17:35:56 -18,800 -7,82% 0,000 0,000 236,750 221,700

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