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06.06.2024 13:16:54 - Versicherer kritisieren Politik: Hochwasserschutz nicht ausreichend

BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts der großen Überschwemmungen im Süden Deutschlands kommt nun auch von den deutschen Versicherern Kritik an der Politik. "Da muss man schon mal unangenehme Fragen stellen", sagte Oliver Hauner vom Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag in Berlin. Als Beispiel nannte er Dammbrüche, die nach Einschätzung des GDV vermeidbar gewesen wären: "Ein Deich, der nach zwei Tagen Regenfällen bricht, der nicht überspült worden ist, der nicht durchweicht ist." Deiche müssten gepflegt werden "Das ist ein Schutzbau, das ist nicht ein Erdwall, der herumliegt, den man zwanzig Jahre vernachlässigen kann." Hauner leitet beim Versicherungsverband unter anderem den Bereich Schadenverhütung.

Die Versicherer kritisieren seit Jahren mangelnde Vorbeugung gegen Überschwemmungen. Nach Zahlen des GDV stehen mehr als 320 000 Häuser in hochwassergefährdeten Gebieten. Der Verband begrüßte zwar den Vorschlag des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), einen Runden Tisch mit den Versicherern einzuberufen - doch hätte es diese Gespräche demnach schon viel früher geben können. "Wir warten seit drei Jahren drauf, dass wir uns mal an einen Tisch setzen", sagte Hauner.

Anlass der Pressekonferenz war die wieder aufgeflammte Debatte um die Einführung einer Pflichtversicherung für Elementarschäden, die Hochwasser und Sturzfluten abdecken würde. Die 16 Bundesländer sind dafür, die Versicherer lehnen das wegen der erwarteten hohen Kosten ab. In Frankreich gibt es eine Pflichtabdeckung für Naturgefahren mit staatlicher Beteiligung. Der GDV hält das französische Modell für kein geeignetes Vorbild: "Das System ist defizitär, das System ist nicht stabil", sagte die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach. Außerdem springt nach Angaben des GDV in Frankreich bei großen Naturkatastrophen ebenfalls der Staat mit einer unbegrenzten Garantie für alle Schäden ein, die der dortige Naturkatastrophentopf nicht abdeckt./cho/DP/men


Quelle: dpa-AFX
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
ALLIANZ SE NA O.N. 840400 Frankfurt 290,200 04.11.24 19:08:12 -1,200 -0,41% 0,000 0,000 291,900 290,200
HANNOVER RUECK SE NA O.N. 840221 Frankfurt 238,200 04.11.24 12:27:25 -2,200 -0,92% 0,000 0,000 239,300 238,200
MUENCH.RUECKVERS.VNA O.N. 843002 Frankfurt 469,200 04.11.24 18:01:32 -1,700 -0,36% 0,000 0,000 473,000 469,200
SWISS RE AG NAM. SF -,10 A1H81M Hamburg 0,000 05.11.24 03:36:14 ±0,000 ±0,00% 0,000 0,000 0,000 88,620
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