21.05.2024 06:16:28 - dpa-AFX: SPORT: Ex-Schiedsrichter Stark kein Relegations-Fan

BERLIN (dpa-AFX) - Der frühere Schiedsrichter Wolfgang Stark, der die
Skandalpartie beim Aufstieg von Fortuna Düsseldorf gegen Hertha BSC im Jahr 2012
geleitet hatte, ist kein Fan von Relegationsspielen. Er sei im Grunde immer
dagegen gewesen, sagte der 54-Jährige im Interview der "Rheinischen Post"
(Dienstag). "Auch, weil man als Schiedsrichter eine Riesenverantwortung hat und
nie wirklich als Sieger aus der Nummer herauskommen kann ? eine Mannschaft
erwischt es schließlich immer."

In der Bundesliga-Relegation der laufenden Spielzeit trifft der
Zweitligadritte Düsseldorf am 23. Mai und 27. Mai auf den VfL Bochum. Das
Rückspiel findet - wie 2012 - in der Düsseldorfer Arena statt.

Er sei der Meinung, "man sollte sich entweder auf nur zwei
Bundesliga-Absteiger festlegen ? oder auf drei, dann aber ohne
Relegationsspiele", sagte der frühere Top-Schiedsrichter. "In diesem
Zusammenhang könnte man tatsächlich wie in England ein System mit
Aufstiegs-Playoffs einführen. In der jetzigen Form gibt es am Ende jedenfalls
immer mehr Verlierer als Gewinner."?

Stark stand vor zwölf Jahren beim Relegationsrückspiel der Fortuna gegen
Hertha (2:2) in der Verantwortung. Nach einem Platzsturm der bereits den
Aufstieg feiernden Düsseldorfer Fans kurz vor Schluss war unklar, ob die Partie
beendet werden konnte. Nach längerer Unterbrechung wurde die Begegnung regulär
zu Ende gespielt. Im Nachgang kam es zu unschönen Szenen im Kabinengang, Stark
war von Hertha-Profi Lewan Kobiaschwili geschlagen worden. Die Hertha legte bei
den DFB-Gerichten letztlich erfolglos Protest gegen die Spielwertung ein und
stieg ab.

Er habe mit seinem Team keine spielentscheidenden Fehler gemacht, sagte
Stark. Niemand habe sagen können, "dass wir schuld am Abstieg von Berlin oder am
Aufstieg von Düsseldorf waren. Und zum anderen in der Tat, dass bestätigt wurde,
dass die Partie nach der längeren Unterbrechung ordnungsgemäß abgepfiffen und
beendet wurde. Somit konnte ich hinterher sagen, dass beide Mannschaften selbst
entschieden hatten, in welcher Liga sie in der Folgesaison spielten.?"/mj/DP/zb

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