01.07.2024 17:14:58 - dpa-AFX: Devisen: Euro gibt Gewinne nach Frankreich-Wahl fast komplett ab

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Montag einen Großteil
seiner Gewinne nach der ersten Runde der Frankreich-Wahl wieder eingebüßt. Die
Gemeinschaftswährung kostete am Montagnachmittag 1,0723 US-Dollar und damit nur
noch geringfügig mehr als im frühen asiatischen Geschäft. Im Verlauf war sie
zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit Mitte Juni geklettert. Händler
begründeten die anfänglichen Euro-Gewinne damit, dass der Vorsprung der
Rechtsnationalen nicht so groß ausgefallen sei wie erwartet. Allerdings bleibt
die Lage bis zur zweiten Runde der französischen Parlamentswahlen noch unklar,
sodass am Devisenmarkt zuletzt wieder etwas Ernüchterung einkehrte.

Der Euro war vergangene Woche wegen der hohen Unsicherheit vor der Wahl
deutlich unter 1,07 Dollar gefallen. Zu Wochenbeginn setzte die Europäische
Zentralbank den Referenzkurs auf 1,0745 (Freitag: 1,0705) Dollar fest. Der
Dollar kostete damit 0,9307 (0,9341) Euro.

In Frankreich kämpfen Rechtsnationale und bürgerliche Parteien nach der
ersten Runde der Parlamentswahl um die Macht im Land. Marine Le Pens
Rassemblement National (RN) hofft nach ihrem erwartungsgemäßen Erstrundensieg,
die absolute Mehrheit in der Nationalversammlung zu holen und so an die
Regierung zu kommen. Ihr Vorsprung ist aber weniger deutlich ausgefallen als
befürchtet.

"Obwohl der RN die erste Runde der französischen Parlamentswahlen gewonnen
hat, bleiben das Ergebnis der zweiten Runde am 7. Juli und das Ausmaß, in dem
der RN die französische Innenpolitik beeinflussen könnte, weitgehend offen",
kommentierte Chefökonom Holger Schmieding von der Berenberg Bank. Von der
Dekabank hieß es, das Wahlresultat dürfte von den Märkten mit Erleichterung
aufgenommen werden.

Präsident Emmanuel Macron und das linke Lager werden versuchen, ihren Sieg
mit einer gemeinsamen Front bei den Stichwahlen am 7. Juli zu verhindern. Sowohl
aus dem Linksbündnis als auch von Macrons Partei hieß es, man werde in den
Wahlkreisen, in denen man auf dem dritten Platz gelandet sei, zugunsten der
Kandidaten zurücktreten, die in der Lage sind, das Rassemblement National zu
schlagen.

Angesichts dieser Gemengelage gerieten Konjunkturdaten in den Hintergrund.
In Deutschland sank die Inflation im Juni spürbar; allerdings sind
Dienstleistungen weiterhin teuer. In den USA verschlechterte sich die Stimmung
in der Industrie im Juni überraschend.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen
Euro auf 0,84790 (0,84638) britische Pfund, 173,15 (171,94) japanische Yen und
0,9689 (0,9634) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in
London mit 2325 Dollar gehandelt. Das waren etwa 2 Dollar weniger als am
Freitag./la/he
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
EUR/USD 965275 Forex vwd 1,0799 03.07.24 17:37:28 +0,0054 +0,50% 1,0799 1,0799 1,0745 1,0746
US DOLLAR - Europäische Zentralbank 1,0758 03.07.24 15:59:02 +0,0029 +0,27% 1,0758 - 0,0000 1,0729

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