Marktinformationen

16.07.2024 18:04:02 - dpa-AFX: ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Anleger treten weiter auf die Bremse

FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine mögliche zweite Amtszeit von Donald Trump als
US-Präsident hat auch am Dienstag das Interesse der Anleger am deutschen
Aktienmarkt gedämpft. Die aktuelle Schaukelbörse könnte noch eine ganze Weile
anhalten, sagte ein Marktbeobachter. Der Dax knüpfte an seine
Vortagsschwäche an und schloss mit einem Minus von 0,39 Prozent bei 18.518,03
Zählern. Der MDax büßte 0,43 Prozent auf 25.576,74 Punkte ein.

Auch europaweit ging es weiter abwärts. So fiel der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 um 0,7 Prozent auf 4947,83 Punkte. Die Länderbörsen
in Paris und London gingen ebenfalls mit negativen Vorzeichen aus dem Handel.

Die US-Börsen kletterten hingegen nach den Gewinnen vom Vortag erneut nach
oben. Der Dow Jones Industrial erreichte ein Rekordhoch und
notierte zum Börsenschluss in Europa rund 1,2 Prozent über dem Vortagesschluss.
Von Börsianern wird der sogenannte Trump-Trade als Grund für diese Bewegungen
genannt. Demnach kommt es bei den Anlegern in New York besser an, dass die
Chancen für eine Wiederwahl von Donald Trump nach dem Attentat vom Wochenende
gestiegen seien.

Marktstratege Thomas Altmann von QC Partners sieht den Dax im "üblichen
Sommerloch", was sich zuletzt in besonders niedrigen Umsätzen widergespiegelt
habe. Aus dem versuchten Ausbruch über den seit Mitte Mai gültigen
Korrekturtrend ist vorerst ein Fehlausbruch geworden. Am Freitag war der
Leitindex auf das höchste Niveau seit Anfang Juni gestiegen, weshalb manch ein
Börsianer ihn schon auf dem Weg zur Bestmarke von 18.892 Punkten sah.

Kursverluste gab es bei Versicherern und Automobilwerten. Die Titel der
Rückversicherer Munich Re und Hannover Rück
verloren bis zu 2,3 Prozent wegen düsterer Branchenvorgaben. In Paris ließ eine
Gewinnwarnung die Aktien des Konkurrenten Scor um ein Viertel
einbrechen.

Größter Dax-Verlierer war aber der Sportwagenbauer Porsche AG
, dessen Aktien um 4,7 Prozent absackten. Autowerte litten
allgemein unter stark eingetrübten Perspektiven in wichtigen Absatzmärkten. Zu
den schon bekannten Problemen in China drohen laut dem Marktbeobachter Andreas
Lipkow zusätzlich noch erschwerte Handelsbeziehungen mit den Vereinigten
Staaten, wenn es zu einer zweiten Amtszeit von Trump als US-Präsident kommt.

Fresenius legten als einer der besten Werte im Dax um 2,6
Prozent zu. Förderlich war hier eine Studie der Deutschen Bank. Analyst Falko
Friedrichs rechnet mit guten Zahlen zum zweiten Quartal und stellt einen
besseren Ausblick in Aussicht.

Im MDax rückten Hugo Boss im derzeit fragilen Konsumsektor
negativ ins Rampenlicht. Die Aktien setzten ihren Abwärtstrend rapide fort und
erreichten den tiefsten Stand seit 2021. Letztlich verloren die Papiere des
Modekonzerns 7,5 Prozent. Dafür verantwortlich waren enttäuschende Eckdaten zum
zweiten Quartal und unerwartet deutlich gekappte Jahresziele.

Aixtron legten hingegen um 3,2 Prozent zu. Hier galt ein
Folgeauftrag des niederländischen Halbleiterunternehmens Nexperia als
Kurstreiber. Laut einem Händler untermauert dies eine wieder verbesserte Dynamik
bei dem Anlagenbauer im Siliziumkarbid-Bereich, in dem der Tiefpunkt womöglich
durchschritten sei.

Stahlwerte gerieten unter Druck, allen voran Salzgitter mit
einem Kursrutsch von 4,0 Prozent. Die US-Bank JPMorgan hatte die Papiere mit
Blick auf die anstehende Quartalsbilanz den Status "Negative Catalyst Watch"
verliehen, weil Analyst Dominic O'Kane mit negativen Nachrichten rechnet. Er
verwies auf sich eintrübende Konjunkturindikatoren und Anzeichen für eine
schwächere Nachfrage.

Im freien Fall blieben die Baywa -Aktien mit einem Minus von
9,6 Prozent. Am Vortag waren sie bereits nach der Beauftragung eines
Sanierungsgutachtens um 28 Prozent eingebrochen. Kaufargumente sind nicht in
Sicht. Die Analysten von Warburg Research und der Privatbank Metzler setzten am
Dienstag ihre Bewertung aus.

Eckert & Ziegler dagegen erklommen mit einem Plus von 11,7 Prozent die
SDax-Spitze. Das auf Strahlentechnik spezialisierte Unternehmen hatte am
Nachmittag sein Gewinnziel für das laufende Jahr angehoben. Vor der Bekanntgabe
hatte sich der Aktienkurs im Minus bewegt.

Am Devisenmarkt wurde der Euro zuletzt bei 1,0884 US-Dollar
gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag mit
1,0902 Dollar festgesetzt.

Am Anleihenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,49 Prozent am Vortag auf 2,46
Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,25 Prozent auf 124,96
Punkte. Der Bund-Future legte 0,41 Prozent auf 132,41 Punkte
zu./edh/he

--- Von Eduard Holetic, dpa-afx ---
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
MDAX ® 846741 Xetra 25.196,58 23.08.24 17:50:00 +229,57 +0,92% - - 24.988,98 25.196,58
DAX ® 846900 Xetra 18.633,10 23.08.24 17:50:00 +139,71 +0,76% - - 18.538,87 18.633,10

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH