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11.07.2024 22:07:57 - dpa-AFX: Armee räumt Versagen bei Massaker am 7. Oktober in Kibbuz Beeri ein

TEL AVIV (dpa-AFX) - Eine interne Untersuchung der israelischen Armee über
ihre Rolle bei dem Massaker palästinensischer Terroristen am 7. Oktober in einem
Kibbuz räumt das Scheitern des Militärs ein. "Die Untersuchungskommission stellt
fest, dass die israelischen Streitkräfte bei ihrem Auftrag, die Bewohner des
Kibbuz Beeri zu schützen, versagt haben", heißt es in dem veröffentlichten
Bericht.

Terroristen der Hamas und anderer Gruppen aus dem Gazastreifen hatten am 7.
Oktober mehrere Kibbuzim, Dörfer und Städte sowie ein Musik-Festival im Süden
Israels überfallen. Dabei töteten sie mehr als 1200 Menschen und verschleppten
weitere 250 als Geiseln nach Gaza. Die israelischen Sicherheitskräfte sowie die
politischen Entscheidungsträger hatten sich an dem Tag des schlimmsten Massakers
an Juden seit dem Holocaust als völlig überrumpelt gezeigt.

Allein im Kibbuz Beeri nahe an der Gaza-Grenze töteten die Terroristen 101
Zivilisten. Weitere 30 verschleppten sie in den Gazastreifen, 11 von ihnen
befinden sich immer noch in der Gewalt der Hamas. 31 Angehörige von
Sicherheitskräften fielen in den Kämpfen mit den mörderischen Eindringlingen.

Überlebende des Massakers von Beeri hatten beklagt, dass die Armee erst
Stunden nach Beginn des Überfalls am Schauplatz eintraf. Die Bewohner und ein
kleines Kontingent des Kibbuz-eigenen bewaffneten Sicherheitsdienstes seien
stundenlang auf sich allein gestellt gewesen.

Der interne Armee-Bericht lobt den Mut der Kibbuz-Bewohner und ihres
Sicherheitsdienstes. Ihr Einsatz sei entscheidend gewesen, um "die Situation in
den ersten Stunden des Kampfes zu stabilisieren und die Ausweitung des Angriffs
auf weitere Teile des Kibbuz abzuwenden".

Das beispiellose Massaker der islamistischen Hamas und ihrer Verbündeten war Auslöser des Gaza-Kriegs. Überlebende des Kibbuz Beeri begrüßten den Bericht,
kritisierten aber zugleich dessen Einengung auf die Rolle der Armee. Vielmehr
gehe es auch darum, die Verantwortung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu
zu klären. Dieser weigerte sich bisher beharrlich, Rechenschaft über mögliche
eigene Versäumnisse abzulegen./gm/DP/he

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