12.07.2024 21:55:31 - dpa-AFX: Presse: Biden-Spender halten Millionen für Wahlkampf zurück

WASHINGTON (dpa-AFX) - Einige Spender der Demokratischen Partei sollen einem
Medienbericht zufolge Wahlkampfunterstützung in Höhe von schätzungsweise 90
Millionen US-Dollar zurückhalten, solange US-Präsident Joe Biden an der
Kandidatur festhält. Dies hätten die Spender der Biden-Unterstützergruppe
"Future Forward" mitgeteilt, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf
zwei nicht namentlich genannte Quellen. Diese wollten sich nach Angaben der
Zeitung nicht konkreter dazu äußern, um wen es sich bei den Spendern genau
handelt.

Ein Berater von "Future Forward", einem sogenannten Super-Pac, sagte der
Zeitung zufolge, dass er davon ausgehe, dass Spender, die ihre Gelder
eingefroren hätten, diese wieder freigeben würden, sobald die Ungewissheit
geklärt sei. "Future Forward" selbst habe sich nicht äußern wollen.

Das Kürzel "Pac" steht für politisches Aktionskomitee. Super-Pacs sind
Organisationen, die Spenden in unbegrenzter Höhe annehmen und sie zur Werbung
für bestimmte Kandidaten oder politische Anliegen verwenden können - auch wenn
die Gruppen Kandidaten nicht direkt Gelder zukommen lassen dürfen. Damit ist ihr
Einfluss auf den Wahlkampf groß. Wahlkämpfe in den USA sind extrem kostspielig.
Nur wer das nötige Kleingeld hat, kann sich dauerhaft im Rennen halten - und
behaupten.

Prominente Stimmen machen Druck

Vergangene Woche gab es bereits Berichte, dass eine wohlhabende Disney-Erbin ihre finanzielle Unterstützung für die Partei so lange zurückhalten wolle, bis
Biden sich aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur zurückzieht. Auch
wohlhabende Filmstars zählen zu den bedeutenden Spendern der Partei. Für große
Aufmerksamkeit sorgte daher ein Text von Schauspieler George Clooney in der "New
York Times" diese Woche, in dem er Biden aufrief, sich aus dem Rennen
zurückzuziehen.

Der 81-jährige Biden gibt sich bisher weiter unbeirrt und lässt sich keine
Selbstzweifel mit Blick auf seine geistige Fitness anmerken. Seit seinem
katastrophalen Auftritt beim TV-Duell gegen den republikanischen Herausforderer
Donald Trump haben sich rund 20 demokratische Parlamentarier offen gegen den
US-Präsidenten gestellt. Dieser soll beim Parteitag der Demokraten im August
offiziell zum Kandidaten der Demokraten für die Präsidentenwahl im November
gekürt werden. Die nötigen Delegiertenstimmen dafür hat er bei den Vorwahlen
bereits gewonnen. Deshalb kann auch nur er entscheiden, aus dem Rennen
auszusteigen./nau/DP/he

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