08.05.2024 14:48:43 - dpa-AFX: Raiffeisen Bank International lässt Strabag-Russland-Deal platzen

WIEN (dpa-AFX) - Die österreichische Raiffeisen Bank International
(RBI) hat ein geplantes Russland-Geschäft abgeblasen. Im jüngsten
Austausch mit den relevanten Behörden habe die Bank "nicht den erforderlichen
Komfort erhalten, um die geplante Transaktion durchzuführen", teilte das
Geldinstitut am Mittwoch in Wien mit. Die Bank habe daher beschlossen, aus
Gründen der Vorsicht von der Transaktion Abstand zu nehmen. Die RBI wollte über
ihre russische Tochter 28,5 Millionen Aktien am österreichischen Baukonzern
Strabag im Wert von mehr als einer Milliarde Euro erwerben.

Das Strabag-Aktienpaket von 24,1 Prozent gehörte einem russischen
Milliardär, der wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine sanktioniert
wurde. Der Milliardär hatte seine Anteile vor wenigen Wochen an einen anderen,
nicht-sanktionierten Investor verkauft. Die Raiffeisen Bank erhoffte sich mit
dem Geschäft, einen Teil ihrer bei einer russischen Tochter eingefrorenen
Gewinne in Milliardenhöhe nach Österreich holen zu können.

Da die Strabag deutsche Tochtergesellschaften hat, hatte das deutsche
Bundeswirtschaftsministerium nach Angaben aus Regierungskreisen eine
Investitionsprüfung eingeleitet.

Seit Beginn des Ukrainekrieges hat die RBI nach eigenen Angaben ihre
Aktivitäten in Russland deutlich reduziert. Unabhängig von der Entscheidung zur
Absage der geplanten Transaktion strebe die RBI weiterhin die Entkonsolidierung
ihrer russischen Tochtergesellschaft an, betonte die RBI am Mittwoch erneut. Die
RBI steht unter dem Druck der Europäischen Zentralbank (EZB), die zuletzt einen
weiteren deutlichen Abbau des Raiffeisen-Kreditgeschäfts in Russland ab Mitte
dieses Jahres gefordert hat./mrd/DP/stk
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
RAIFFEISEN BK INTL INH. A0D9SU Frankfurt 17,100 24.05.24 14:52:24 -0,150 -0,87% 0,000 0,000 16,750 17,100

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