22.05.2024 05:45:09 - Länder beraten am 20. Juni mit Scholz über Versicherung für Elementarschäden

AUGSBURG (dpa-AFX) - Über eine mögliche Einführung einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden als Konsequenz aus den Hochwassern wollen die Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am 20. Juni beraten. Das sagte eine Sprecherin des Bundesjustizministeriums der "Augsburger Allgemeinen" (Mittwoch). Die Runde berät demnach über das Ergebnis von vier Sitzungen einer entsprechenden Arbeitsgruppe. Elementarschäden sind solche Schäden, die durch die Natur verursacht wurden. Dazu zählen etwa Schäden durch Hochwasser, Stürme oder Erdrutsche.

Das Bundesjustizministerium sieht eine solche Versicherung jedoch skeptisch. So "löst die Einführung einer bundesweiten Elementarschadenpflichtversicherung das Problem der Gefahr für Schäden an Gebäuden und die damit verbundenen finanziellen Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger nicht", sagte die Sprecherin dem Blatt. Sie verwies unter anderem auf den bürokratischen Aufwand als Folge der notwendigen Kontrollen. "Diese Kontrolle ist bei vielen Millionen Wohngebäuden in Deutschland und der zur Prüfung notwendigen versicherungsrechtlichen Expertise überaus aufwendig und kostenintensiv."

Der Bundesrat hatte vor mehr als einem Jahr die bundesweite Einführung einer Elementarschaden-Pflichtversicherung gefordert, auch unter Verweis auf die Hochwasserkatastrophe an der Ahr 2021 mit vielen Toten und immensen Schäden.

Nach den Überschwemmungen am Pfingstwochenende vor allem im Saarland waren Forderungen nach einer Einführung abermals laut geworden. Das Bundesjustizministerium gab zu bedenken, eine Versicherungspflicht würde das "Wohnen in ganz Deutschland teurer machen". Die Versicherungsbranche schätze, "dass die Kosten je Einfamilienhaus bei 100 bis 2000 Euro jährlich liegen würden", sagte die Sprecherin.

In dem Beschluss des Bundesrats hieß es seinerzeit, die Bundesregierung befürchte eine zu hohe Belastung privater Haushalte. Dies erscheine allerdings kurzsichtig. Die Belastung im Schadensfall sei um ein Vielfaches höher und könne teilweise sogar existenzbedrohend sein./cht/DP/zb


Quelle: dpa-AFX
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
ALLIANZ SE NA O.N. 840400 Frankfurt 295,600 26.09.24 17:45:15 +1,700 +0,58% 295,800 296,100 296,000 293,900
HANNOVER RUECK SE NA O.N. 840221 Frankfurt 252,700 26.09.24 13:07:12 +0,600 +0,24% 253,400 254,300 253,200 252,100
MUENCH.RUECKVERS.VNA O.N. 843002 Frankfurt 492,400 26.09.24 17:12:45 +0,700 +0,14% 493,200 493,500 494,000 491,700
TALANX AG NA O.N. TLX100 Frankfurt 74,950 26.09.24 08:16:20 +0,300 +0,40% 75,500 75,950 74,950 74,650

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